Frauenkrankheit Endometriose soll in den Fokus gerückt werden

GFMK-Antrag: Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt fordert eine nationale Strategie im Umgang mit Endometriose.

Nr.66/24  | 12.06.2024  | JM  | Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz

„Frauenspezifische Gesundheitsthemen müssen in der Öffentlichkeit viel mehr Beachtung finden. Daher bin ich meinen Kolleginnen und Kollegen dankbar, dass sie so vielfältige Gesundheitsthemen auf die Tagesordnung der Konferenz aller Gleichstellungsministerinnen und Gleichstellungsminister gesetzt haben. Mecklenburg-Vorpommern wird das Thema Endometriose platzieren. Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen. Vermutlich mehr als jede zehnte Frau ist davon betroffen. Die Betroffenenzahlen sind mit denen der Volkskrankheiten Demenz oder Diabetes vergleichbar. Doch kaum jemand kennt den Begriff Endometriose. Eine Ursache dafür ist der Umgang in unserer Gesellschaft mit Menstruationsschmerzen. Es muss mehr getan werden, um aufzuklären. Deutschland braucht eine Strategie, wie gegen diese Krankheit vorgegangen werden kann. Die Konferenz sollte daher dieses Thema erstmals aufgreifen und beraten, wie es mehr in den Fokus kommen könnte“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt vor der Konferenz der für Frauen und Gleichstellung zuständigen Ministerinnen und Minister, kurz GFMK.

„Die volkswirtschaftliche Dimension durch Gesundheitskosten und Produktivitätsverlust ist erheblich. Spätestens hier sollte klarwerden, dass die Situation von an Endometriose Erkrankten verbessert werden muss. Zwar stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung seit dem letzten Jahr fünf Mio. Euro für Forschung bereit, außerdem hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Öffentlichkeitsarbeit finanziert. Aber es bedarf weiterer Maßnahmen und eines langfristigen, strategischen Vorgehens. Frankreich und Australien haben dies bereits erkannt und eine Nationale Endometriose-Strategie entwickelt. Dieses wäre auch für Deutschland wünschenswert. Da Endometriose nicht allein ein Gesundheitsthema ist, sondern ein Thema der gesamten Gesellschaft, wäre zu beraten, wo diese Strategie angeschoben werden sollte“, sagt Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt.

„Die Auswirkungen der Krankheit auf die Betroffenen können sehr gravierend sein. Oft treten sehr starke Schmerzen und verschiedenste Begleitsymptome auf. Vernarbungen und Verwachsungen verursachen zeitlebens Schmerzen. Zudem gilt Endometriose als unheilbar. Bei etwa der Hälfte der ungewollt kinderlos bleibenden Frauen ist Endometriose die Ursache. Die Folgen können ebenso gravierend sein. Durch häufige Fehlzeiten in Schule, Ausbildung, Studium und bei der Arbeit besteht ein erhöhtes Armutsrisiko. Betroffene leiden daher auch häufiger an psychischen Erkrankungen. Trotz allem ist Endometriose bisher nicht als schwerwiegende chronische Krankheit anerkannt. Besonders problematisch ist, dass es häufig bis zu zehn Jahre dauert, bis die Krankheit diagnostiziert wird. Die Behandlung selbst ist sehr komplex und aufwändig und häufig nicht kostendeckend. Gleichzeitig gibt es keine flächendeckenden Versorgungsstrukturen. Auch ist die Ursache von Endometriose noch nicht erforscht. Daher gibt es noch viel zu tun“, erklärt Ministerin Bernhardt.

Im Jahr 2024 hat das Land Baden-Württemberg den Vorsitz der 34. Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK) inne. Die Hauptkonferenz findet am 13./14. Juni 2024 in Ludwigsburg statt.

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