Minister Backhaus eröffnet in Graal-Müritz Entspannungswald

Nr.140/2018  | 17.05.2018  | LM  | Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt

Umweltminister Dr. Till Backhaus eröffnete heute in Graal Müritz einen Entspannungswald als Teil des Projekts „Kurwald Graal Müritz“.

In Mecklenburg-Vorpommern ist knapp ein Viertel (24,1 Prozent) der Fläche von Wald bedeckt (558.000 ha). Zudem verfügt MV als einziges Bundesland direkt an den Stränden über kilometerlange Küstenwälder – so wie in Graal-Müritz.

„Dieses unvergleichliche Naturpotential darf man nicht ungenutzt lassen“, bekräftigte der Minister und verwies darauf, dass bereits 2013 die Überlegung entstand, unter der Trägerschaft des Bäderverbandes Mecklenburg-Vorpommern im Land spezielle Kur- bzw. Heilwälder einzurichten. Ziel sei es, die Bereiche Natur, Gesundheit und Tourismus noch enger miteinander zu verzahnen. Damit solle der Wald mit seiner Erholungs- und Gesundheitswirkung auch touristisch noch besser genutzt und der Freizeitwert weiter gesteigert werden.

„Das Vorhaben ist bislang einzigartig in Deutschland und auch in Europa. Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam in so kurzer Zeit geschaffen haben. Seit November 2016 nennt unser Land im Heringsdorfer Küstenwald den 1. Kur-und Heilwald Europas sein Eigen. Mit Graal-Müritz folgt eine weitere Gemeinden diesem Beispiel“, zeigte sich der Minister zufrieden.

In Graal-Müritz entsteht derzeit ein Kurwald, der sich in einen Entspannungs- und Aktivbereich untergliedert. Im Aktivwaldbereich werden die Themen Gesundheit und Umweltbildung in der Waldnatur miteinander verknüpft. Dazu wurden dort bereits mehrere Stationen mit Fitnessgeräten eingerichtet.

Mit der heutigen Eröffnung kommt auch ein Entspannungswaldbereich dazu, der vielfältige Verweilmöglichkeiten in der Natur bietet.

Das Herzstück bildet ein Waldpavillon, der abseits des turbulenten Badebetriebes zum Verweilen am Mahlbusen einlädt. Ein 90 Meter langer Holzbohlensteg ermöglicht den barrierefreien Zugang zum Pavillon.

Neben besten natürlichen Voraussetzungen für Erholung und Genesung zählt der Gesundheits- und Wellness-Sektor hier im Land zu den modernsten und leistungsfähigsten in Europa. Insgesamt 63 Heilbäder, Seeheilbäder, Seebäder, Luftkurorte und Erholungsorte erfüllen die strengen Kriterien des Landeskurortgesetzes. Dazu kommen herausragendes wissenschaftliches Know-how, Life-Science-Technologien, gesunde Ernährungsangebote und moderne Wellness-Ein

„Ich bin sicher, dass das Projekt „Kurwald“ die Attraktivität des Seeheilbades Graal-Müritz weiter steigern wird. Darum setze ich darauf, dass die Gemeinde das Vorhaben mit der noch ausstehenden Beantragung der Ausweisung als Kurwald erfolgreich zum Abschluss führt. Dann hat Graal-Müritz gute Chancen, ganz offiziell den zweiten Kurwald Europas zu bekommen“, so der Minister. Er versicherte gleichzeitig, die Einrichtung von Kur- und Heilwäldern weiterhin aktiv zu begleiten.

HINTERGRUND

Bereits 2011 wurden mit der Novellierung des Landeswaldgesetzes die rechtlichen Rahmenbedingungen für neue Formen der Waldnutzung geschaffen. Seitdem besteht auch die Option, Kur- und Heilwälder rechtsförmlich auszuweisen.

Unter der Trägerschaft des Bäderverbandes wurde im Jahr 2013 mit der Planung und Einrichtung von Kur- bzw. Heilwäldern begonnen. Unterstützung erhält der Verband seitdem vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, der Landesforstanstalt und den Universitäten Rostock und München.

Gestartet ist das Projekt mit den fünf Gemeinden Heringsdorf, Bad Doberan, Sassnitz, Waren und Graal-Müritz. Mittlerweile sind zahlreiche weitere Kommunen dazugekommen: Göhren, Klink, Koserow, Krakow am See, Kühlungsborn, Malchow, Plau am See, Putbus, Ribnitz-Damgarten, Sellin, Ückeritz, Zinnowitz.

In der aktuellen Förderperiode wurden seit 2015 bereits sechs derartige Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt mehr als 1Million Euro bewilligt. Damit wurden Gesamtinvestitionen in Höhe von 1,4 Millionen Euro ermöglicht. Das Kurwaldprojekt in Graal-Müritz wurde bislang mit Fördermitteln in Höhe von knapp 164.000 Euro unterstützt.