Backhaus: Bodenschutz ist wichtiger Teil des Klimaschutzes

Nr.297/2024  | 05.12.2024  | LM  | Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt

 

Jährlich am 5. Dezember findet der Weltbodentag als Aktionstag für den Boden statt. An diesem Tag wird der Boden des Jahres für das folgende Jahr präsentiert. Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern übernimmt die Schirmherr­schaft für den Boden des Jahres 2025 - die Rendzina. Anlässlich der Festveranstaltung zum internationalen Tag des Bodens begrüßt der Minister zahlreiche Gäste in der Landesvertretung MV in Berlin.

„Boden ist neben Wasser, Luft und Licht eine lebensnotwendige Ressource, die durch Versiegelung sowie durch Erosion, Verdich­tung und Schadstoffeinträge hohen Belastungen ausgesetzt ist. Allein unter der Fläche einer Schuhsohle tummeln sich mehr Bodenorgansimen als es Menschen auf der Erde gibt. Schon ein Fingerhut voll Boden enthält rund 1.000 Einzeller und 600.000 Bakterien. Diese unglaubliche Vielfalt trägt wesentlich zur Bodenfruchtbarkeit und zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts bei. Jedes dieser Lebewesen spielt eine spezifische Rolle im Nährstoffkreislauf und unterstützt die Gesundheit des Bodens. Nicht umsonst sprechen wir ja von unserer Mutter Erde. Der Schutz der Böden ist daher weltweit eine der wichtigsten Aufgaben; jedoch wird der Boden in der Öffentlichkeit häufig nicht als diese äußerst wertvolle und stark bedrohte Ressource wahrgenommen. Unser Boden ist ein Multitalent. Er speichert Kohlenstoff, Wasser, Nährstoffe und ist ein wesentlicher Rohstofflieferant. Um hierfür mehr Bewusstsein zu schaffen, wird in Deutschland seit 2005 jährlich ein Boden des Jahres gekürt“, erklärt Minister Backhaus, der die besondere Bedeutung des gekürten Bodens beschreibt:

„In diesem Jahr steht die Rendzina, ein Boden mit besonderen geologischen und kulturellen Verbindungen zwischen Deutsch­land und Dänemark, im Mittelpunkt. Mit ihrem Vorkommen auf der Insel Rügen und der dänischen Insel Møn repräsentiert sie nicht nur eine seltene und wertvolle Bodenressource, sondern auch ein verbindendes Element zwischen unseren beiden Ländern. Landwirtschaftlich spielt die Rendzina in Mecklenburg-Vorpommern eine untergeordnete Rolle, da sie nur 800 Hektar auf der Landesfläche einnimmt. Die Rendzina zeigt eindrucksvoll, dass Böden weit mehr sind als landwirtschaftliche Produktions­flächen. Sie sind Lebensräume, Geologie zum Anfassen und ein wertvoller Teil unseres Natur- und Kulturerbes. Auf Rügen formt die Rendzina mit der Kreideküste ein unverwechselbares Wahrzeichen unseres Landes und bietet Lebensraum für die beeindruckende Flora und Fauna des UNESCO-Weltnaturerbes „Jasmunder Buchenwald“. Die Spuren der Vergangenheit, die sich in Fossilien und geologischen Formationen finden, machen deutlich, welche Verantwortung wir tragen, diese Böden zu schützen und zu bewahren. Mit der Festveranstaltung zum Weltbodentag 2025 und den geplanten Aktionen wie der deutsch-dänischen Bodenexkursion und Ausstellungen im Kreidemuseum Gummanz sowie im Nationalparkzentrum Jasmund setzen wir ein wichtiges Zeichen für den Bodenschutz. Die Zusammenarbeit mit dänischen Kolleginnen und Kollegen, darunter Prof. Bjarne W. Strobel und Nils Natorp, zeigt, wie wichtig internationale Kooperationen sind, um den Wert unserer Böden noch sichtbarer zu machen. Boden ist eine Ressource, die nicht vermehrbar, jedoch leicht zerstörbar ist. Wir alle – Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft – tragen gemeinsam die Verantwortung, den Bodenschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe weiter voranzutreiben“, so Umweltminister Backhaus.