Backhaus stellt neue Strategie zum Schutz und zur Nutzung der Moore vor
Mecklenburg-Vorpommern ist reich an Mooren. Während deren Entwässerung in den Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg zur Sicherung der Ernährung gesellschaftliches Ziel war, ist der Wasserrückhalt in der Landschaft mittlerweile wichtiger denn je. Hierfür hat das Umweltministerium am 9. Januar 2025 im Rahmen der vierten Sitzung der Taskforce Moorschutz einen neuen strategischen Ansatz vorgestellt, der die Nutzung der Moore bei höheren Wasserständen in den Vordergrund stellt. „Wir erhalten den Moorkörper nur, wenn wir die Wasserstände hochfahren und so die Zersetzung beenden. Die Rahmenbedingungen für unsere Landnutzung haben sich verändert und es ist unsere gemeinsame gesellschaftliche Verantwortung, uns hier anzupassen“, sagt der zuständige Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Dr. Till Backhaus.
Die neue „Strategie zum Schutz und zur Nutzung der Moore“ gibt Leitlinien vor, wie die Wiedervernässung von Mooren in Geschwindigkeit und Umfang auf ein neues Niveau kommen kann. Ziel ist, dass bis 2040 auf allen Moorflächen die Voraussetzungen für die Einstellung torferhaltender oder höherer Wasserstände geschaffen sein werden. Eine Nutzung land- und forstwirtschaftlich genutzter Moore soll bei flurgleichen Wasserständen weiterhin erfolgen. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass dies durchaus möglich ist. Allerdings hängt die Wirtschaftlichkeit stark vom Betriebskonzept und den Flächen mit ihren naturräumlichen Bedingungen ab. „Daher ist es so wichtig, dass die individuellen betrieblichen Möglichkeiten so früh wie möglich erprobt werden und dass keine umfangreichen Investitionen getätigt werden, die eine Nutzung bei niedrigen Wasserständen für die nächsten Jahrzehnte erfordert.“, betont Dr. Backhaus.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern bietet hierfür ein umfangreiches Portfolio an Förderprogrammen an. Die MoorAgentur berät alle interessierten Flächeneigentümer, Bewirtschafter und Vorhabenträger hierzu. Klar ist aber auch, dass eine staatliche Förderung nicht ewig erfolgen kann. Außerdem gewinnen private Initiativen an Bedeutung, deren Potenzial unbedingt zu nutzen ist. Daher hat das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt schon 2022 eine Absichtserklärung mit dem NABU zur Umsetzung des Förderprogramms Klima+ unterzeichnet. Eine Zwischenbilanz wurde auf der Taskforce vorgestellt.
Die Taskforce Moorschutz holt regelmäßig die wesentlichen Akteure des Moorschutzes aus Mecklenburg-Vorpommern an einen Tisch. Weitere Themen waren der Kapazitätsaufbau bei den Wasser- und Bodenverbänden für den Moorschutz, die neue MoorAgentur des Landes, das Fachkräfteprogramm MoorspezialistInnen und das Modellvorhaben Moorklimaschutz an der Ostseeküste.