Feuchter Herbst, normaler Winter: Hydrologische Lage in MV
Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus berichtet über die aktuelle Situation der Gewässer im Land:
„Durch das vergleichsweise feuchte vergangene Jahr konnten sich die Gewässer und Böden von den teilweise sehr trockenen Vorjahren vielerorts erholen. Lediglich in den östlichen Teilen Vorpommerns, im Süden der Seenplatte und in der Mecklenburgischen Schweiz sehen wir noch ungewöhnlich trockene Bodenwerte in den tieferen Schichten. Auf der Insel Usedom und am Stettiner Haff weisen die Werte noch eine extreme Dürre aus. Im Oberboden (bis 0,25m) zeigt nur noch die Insel Usedom ungewöhnliche Trockenheit. Die Niederschlagswerte im Januar des neuen Jahres lagen derweil leicht über dem langjährigen Mittel“, so der Minister.
Weitere Informationen zur Bodentrockenheit finden Sie im Dürremonitor des Helmholtzinstitutes unter: https://www.ufz.de/index.php?de=37937
Laut Statistik fallen in Mecklenburg -Vorpommern durchnittschlich 624,3mm Niederschlag pro Jahr. Diese Summe ergibt sich aus den Aufzeichungen der Jahre 1991- 2020. Demgegenüber wurden 2022 nur 533,5mm gemessen. Damit wird das Jahr als trockenes Jahr in Erinnerung bleiben. Das Jahr 2023 kann hingegen mit Niederschlägen von 630,9 mm als durchschnittlich bezeichnet werden. Darauf folgte 2024 mit 753,4 mm ein überdurchschnittlich feuchtes hydrologisches Jahr 2024. Das hydrologische Jahr beginnt am 1. November und endet am 30. Oktober eines jeden Jahres.
Das Jahr 2025 startete hingegen weitestgehend durchschnittlich, erklärt Minister Dr. Backhaus: „Die Lage an den Seen und Flüssen stellt sich dank der ausreichenden Niederschläge zurzeit als entspannt dar, wenngleich die Pegel leicht unter den Werten im Vergleichszeitraum des Vorjahres liegen. Der Schweriner See liegt momentan mit 121 cm am Pegel Werderbrücke rund 6 cm über dem Bewirtschaftungsziel für Februar und nur noch 4 cm unter dem Stauziel von 125 cm. Die Mecklenburger Oberseen liegen am Pegel Waren mit 213 cm 9 cm über dem Bewirtschaftungsziel und nur noch 7 cm unter dem Stauziel von 220 cm. Ähnlich stellt sich die Lage an den Fließgewässern dar: In Bützow führt die Warnow (603 cm) derzeit ein mittleres Hochwasser, leicht unter dem Wert des Vorjahres (ca. 620 cm). Die Peene in Anklam liegt mit 572 cm (+20 cm zum Mittelwasser) auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr“, so Umweltminister Dr. Backhaus.
Die relativ entspannten Werte an den Gewässern seien eine gute Nachricht, dürften laut Minister aber nicht zu einer Dürre- und Hochwasserdemenz führen: „Wir hatten seit gut einem Jahr genügend Niederschläge, aber die Lage kann sich auch schnell wieder drehen. Ich erinnere an die extremen Trockenjahre 2018 und 2019. Deren Niederschlagsdefizite sehen wir bis heute in manchen Böden und die haben viele Schäden in unserer Natur angerichtet. Solche Situationen können schnell wieder eintreten, ebenso Hochwasserereignisse durch Starkregen. Daher müssen wir weiter Vorsorge treffen, das Wasser aus hydrologisch guten Zeiten in der Fläche und auch sauber zu halten. Durch den voranschreitenden Klimawandel werden wir künftig verstärkt mit solchen Situationen konfrontiert sein, in denen wir auf eine gute Vorsorge angewiesen sein werden“, so Dr. Backhaus.