Deutsches Nationaltheater Weimar und Land MV kooperieren bei Moorwiedervernässung
Das Deutsche Nationaltheater und die Staatskapelle Weimar kooperieren im Rahmen eines Ökosponsorings mit dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Durch die Finanzierung der Wiedervernässung eines Moores im Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen werden berechnet auf 30 Jahre etwa 300 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Diese Emissionsminderung wird dazu beitragen, anstehende Inszenierungen, Konzerte und Gastspielreisen klimafreundlicher auszugestalten.
„Das Deutsche Nationaltheater und die Staatskapelle Weimar übernehmen damit die Verantwortung für heute noch unvermeidbare Emissionen. Ich freue mich sehr über diesen Schritt und wünsche mir, dass weitere kulturschaffende Institutionen diesem herausragenden Beispiel folgen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus. „Wir sind heute noch nicht so weit, dass wir unseren Alltag komplett klimaneutral gestalten können, daher ist es manchmal notwendig, verursachte Emissionen an anderer Stelle einzusparen und damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu leisten.“
Das DNT und die Staatskapelle Weimar haben das Anstreben von Klimaneutralität in ihrem Leitbild verankert und übernehmen in der täglichen Arbeit Verantwortung für den Klimaschutz. Neben der Vermeidung von Emissionen bei den Aktivitäten vor Ort in Weimar, dem Aufstellen von Klimabilanzen, dem Ausloten von Recyclingmöglichkeiten von Bühnendekorationen und vielem mehr steht für das DNT insbesondere die Mobilität im Zentrum der Aufmerksamkeit. Daher sind nicht nur die hauseigenen Produktionen, sondern auch die durch Gastspielreisen und Gastkonzerte verursachten CO2-Emissionen Gegenstand der Kooperation zwischen dem DNT und dem Land Mecklenburg-Vorpommern.
„Im Rahmen des Programms ‚Fonds Zero‘ der Bundeskulturstiftung arbeiten wir intensiv an klimafreundlichen Produktionsformen“, so Sabine Rühl, Geschäftsführerin des DNT und der Staatskapelle Weimar. „Seit der USA-Tournee der Staatskapelle haben wir zudem einen Partner gesucht, der verlässlich ist und für uns nachvollziehbar Emissionen senkt. Schon länger treibt uns das Thema um, wie wir Verantwortung für die durch unsere Gastspielaktivitäten verursachten Treibhausgasemissionen übernehmen können. Mit dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern können wir dies für die nächsten Jahre umsetzen.“
Hintergrundinformationen:
Der zwischen dem DNT Weimar und dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern abgeschlossene Sponsoring-Vertrag hat die Renaturierung eines kleinen Moores auf Rügen zum Ziel. Dabei handelt es sich um den Erlenbruch „Sagarder Bach“, ein 0,4 Hektar großes Kesselmoor im Nationalpark Jasmund, durch dessen Wiedervernässung eine geschätzte jährliche Emissionsreduktion von ca. 10 Tonnen CO2 erreicht werden kann. Durch das Engagement des DNT Weimar kann sichergestellt werden, dass das Moor für mindestens 30 Jahre wiedervernässt wird. Dadurch wird auch ein wichtiger Lebensraum für gefährdete Arten geschaffen.
Das Ökosponsoring verfolgt wie die vier „Ökowertpapiere“ Waldaktie, MoorFutures, Streuobstgenussschein und HeckenScheck das Ziel, zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten zur Wiederherstellung bzw. Neuanlage der Biotope Wald, Moor, Streuobstwiese und Hecke zu akquirieren.
Darüber hinaus soll aber auch die gesellschaftliche Relevanz der durch die Biotope erbrachten Ökosystemleistungen vermittelt werden.
Die genannten Biotope sind wichtige Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt. Insbesondere intakte Moore spielen dabei eine herausragende Rolle, da sie die effizientesten terrestrischen Kohlenstoffspeicher sind.
Weitere Informationen siehe Zukunft durch naturbasierte Lösungen - z-eco.de