Aquakultur
Unter Aquakultur versteht man die kontrollierte Aufzucht und Vermehrung vor allem von Fischen. Es gibt sie regional durchaus in jahrhundertealter Tradition, wie beispielsweise beim Karpfen. Zuletzt ist sie aber besonders notwendig geworden, weil die Fischbestände in den Weltmeeren und Seen begrenzt und die Fänge nicht beliebig steigerungsfähig sind, der Fischkonsum aber steigt. Außerdem leistet sie durch kurze Wege statt weltweiter Transporte mit hohen CO2- und NOx-Belastungen einen Beitrag zur Verbesserung der Umwelt.
Aquakulturbetriebe gewinnen sowohl weltweit als auch regional an Bedeutung. Die Landesregierung fördert Investitionen in Aquakulturanlagen und auch deren Weiterentwicklung. Es werden wissenschaftliche Pilotprojekte, die sich intensiv mit den Möglichkeiten der regionalen Aquakultur beschäftigen, unterstützt.
Der Sektor steht seit den letzten Jahren jedoch durch die krisenbezogenen veränderten Rahmenbedingungen vor neuen großen Herausforderungen. Insbesondere die gestiegenen Energiekosten verteuern technische Prozesse, wovon die Kreislauftechnologie besonderes massiv betroffen ist. Aber auch die zunehmende Konkurrenz um die Ressource Wasser sowie Anforderungen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie erschweren die Bereitstellung von Oberflächenwasser für Teichwirtschaften sowie Grundwasser für Aquakultur-Kreislaufanlagen.
Im Jahr 2022 betrieben in Mecklenburg-Vorpommern 20 Betriebe Aquakultur, davon ein Betrieb in vollständig ökologischer Wirtschaftsweise. 18 Betriebe praktizierten Aquakultur in Süßwasser und zwei Betriebe in Salzwasser mit einer Gesamtmenge von 695 Tonnen Fische und Krebstiere. An der Gesamtmenge haben Afrikanischer Raubwels, Gemeiner Karpfen, Bachsaibling, Sibirischer Stör und Regenbogenforelle zusammen mit 670 Tonnen bzw. knapp 97 Prozent den größten Anteil.
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