Maul- und Klauenseuche: Backhaus mahnt zur Wachsamkeit in MV

Nr.005/2025  | 10.01.2025  | LM  | Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt

 

Aufgrund eines Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) in einem Wasserbüffelbestand im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg zeigt sich Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus besorgt:

„MKS gehört zu den weltweit wirtschaftlich bedeutsamsten Tierseuchen. Durch die Zunahme des globalen Handels- und Reiseverkehrs besteht ständig die Gefahr einer Wiedereinschleppung und rasante Ausbreitung der MKS in Europa. Jetzt ist es besonders wichtig, dass sich Tierhalter bei unklaren klinischen Befunden wie Fieber, Schleimhautveränderungen oder Lahmheit ihrer Wiederkäuer oder Schweine an die bestandsbetreuenden Tierärzte und auch an die zuständigen Veterinärämter wenden. Das ist extrem wichtig, denn die Erreger verbreiten sich über den Wind. Wir dürfen keinen Flächenbrand kriegen – das wäre ein Katastrophe.“

Die Hinweise auf MKS wurden im Rahmen von Abklärungsuntersuchungen bezüglich der Blauzungenkrankheit (BTV) festgestellt. Der Tierbestand wurde bereits gestern nach Bekanntwerden der Laborergebnisse durch das Veterinäramt des Landkreises Märkisch-Oderland gesperrt und weitere amtliche Untersuchungen unverzüglich eingeleitet. Die Tötung des Bestandes soll heute erfolgen.

 „Das kann uns auch jederzeit passieren“, sagte Backhaus und betonte, dass die Fachleute im engen Austausch mit den Brandenburger Kollegen stehen und sich bestmöglich für den Ernstfall wappnen.

Nach bisherigen Mitteilungen soll um den Ausbruchsbestand in Brandenburg mit einem Radius von mindestens 3 km eine Schutzzone und mit einem Radius von mindestens 10 km eine Überwachungszone eingerichtet werden. Von diesen Sperrzonen ist Mecklenburg-Vorpommern nicht betroffen. Für das gesamte Land Brandenburg ist ein stand still für 72 Stunden (Einstellung jeglicher Bewegung) für Klauentiere angeordnet.

Die MKS ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung Klauentieren, wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine, die zur Bildung typischer Blasen am Maul und auf der Zunge (dort auch „Aphthen“ genannt), an den Klauen und den Zitzen führt. Auch viele Zoo- und Wildtiere, wie Wildschweine und Wildpaarzeher, können an MKS erkranken.

Deutschland ist seit 1988 bis zum heutigen Tag frei von MKS gewesen. Für den Menschen als Verbraucher von pasteurisierter Milch, daraus hergestellten Milchprodukten oder von Fleisch besteht keine Gefahr.

Das Friedrich-Loeffler-Institut wurde von seinem Namensgeber eigens zur Erforschung der MKS gegründet.