Backhaus: Starke Biobranche braucht starke Wertschöpfung

Nr.182/2024  | 30.07.2024  | LM  | Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt

Der Anteil der ökologischen Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wächst. Damit aber auch die Veredelung landwirtschaftlicher Bio-Produkte im Land weiter gut mitwächst, unterstützt das Land nun den Aufbau zweier Kompetenznetzwerke, die für mehr Wertschöpfung im Biobereich sorgen sollen. Laut Minister wurden im April insgesamt 1.548 biozertifizierte Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern registriert, davon 1.247 Landwirtschaftsbetriebe. Das sind 40 Betriebe mehr als im Vorjahr und entspricht nun 26,5% aller Landwirtschaftsunternehmen. Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Nutzfläche stieg in den ersten vier Monaten um 3.311 Hektar auf 208.686 Hektar, 16% der landwirtschaftlichen Gesamtnutzfläche in Mecklenburg-Vorpommern. Ein Landesprogramm für den ökologischen Landbau soll ab Ende des Jahres verschiedene Maßnahmen bündeln, um die Biobranche strategisch weiter auszurichten.

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus: „Bis Dezember wollen wir ein Landesprogramm zur Stärkung und Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus in Mecklenburg-Vorpommern auf den Weg bringen. Darin werden wir unter anderem Themen wie Flächenförderung, Investitionsförderung, Beratungsförderung, Bildung und Forschung (Schwerpunkte liegen u.a. in der Kreislaufwirtschaft Ackerbau, dem Anbau von Sonderkulturen wie z.B. Hanf) und den Ausbau der regionalen Wertschöpfung zusammenbringen.

Des Weiteren werden wir die Biobetriebe beim Aufbau zweier Netzwerke unterstützen, die zu einer verstärkten Zusammenarbeit und zu einem höheren Erfahrungsaustausch beitragen sollen. Konkret werden wir zum einen das Netzwerk „Zusammenarbeit - Bioregionale Wertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern“ von 2024 bis 2029 mit 500.000 € fördern. Ein wesentlicher Fokus wird auf der Zusammenarbeit der Akteure der Versorgungskette vom Erzeuger über die Verarbeiter bis hin zum Verbraucher liegen. Zudem gibt es eine große Anzahl an Akteuren (Verbände, Vereine, Bildungseinrichtungen, landwirtschaftliche biozertifizierte Unternehmen) in M-V, die an den Themen „bio+regional“ arbeiten und die Möglichkeiten der bioregionalen Wertschöpfung noch umfassender durch die Vernetzung erschließen sollen. Es besteht der Bedarf strukturentwickelnde Maßnahmen weiter zu entwickeln und umzusetzen. Zur Stärkung der Bio-Wertschöpfung sehen wir auch bei der Außer-Haus-Verpflegung noch großes Potenzial. Die Ausschreibung hierzu ist im September geplant.

Eine weitere Ausschreibung ist im selben Zeitraum mit 250.000 € Förderung für das Netzwerk „Solidarische Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ vorgesehen. Hier liegt das Augenmerk auf der Unterstützung der Zusammenarbeit der Betriebe mit solidarischer Landwirtschaft und der weiteren Entwicklung von Versorgungsketten (Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Beförderung innovativer Ansätze). Durch breite Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer ist es beabsichtigt, die regionale Zusammenarbeit sowie kooperative Strukturen im ländlichen Raum zu stärken. Da das Konzept der solidarischen Landwirtschaft in der Breite der Bevölkerung bislang eher weniger bekannt ist, soll es über das Netzwerk der breiten Öffentlichkeit nähergebracht werden“ so der Minister.

Der Landeswettbewerb „Bestes BIO aus MV“, die Auszeichnung innovativer und engagierter ökologisch wirtschaftender Betriebe, wird ebenfalls ab September zum 3. Mal ausgelobt. Erstmals ins Leben gerufen wurde der Wettbewerb 2017. Hierbei werden insgesamt bis zu drei Sieger auf der Grundlage des Votums einer Fachjury ausgezeichnet.