Auswirkungen des Klimawandels auf den Boden

Die Erkenntnisse zum Klimawandel lassen folgende Auswirkungen auf Böden erkennen:

  • Gefahr der Abnahme an Humus sowie Humus bildender Prozesse
  • Gefahr der Verringerung der Abbauleistung von Schadstoffen
  • Gefahr zunehmender Mobilisierung von Schadstoffen aus Böden und Einträge in Oberflächengewässer und Grundwasser
  • Gefahr zunehmender Wasser- und Winderosion, damit einhergehender Bodenabtrag
  • zunehmende Verdichtungsgefährdung
  • jahreszeitliche Verschiebung (Verringerung oder Erhöhung) der Grundwasserneubildungs- und der Sickerwasserraten
  • zunehmende Hochwassergefahr
  • Dürreschäden und Ertragsminderung auf Böden mit geringer Wasserhaltefähigkeit
  • Gefahr verminderter Nährstoffverfügbarkeit im Boden
  • Gefahr des Rückgangs der biologischen Vielfalt

Die Beeinträchtigung der natürlichen Bodenfunktionen hat Auswirkungen auf die Nutzungsfunktionen, vor allem die Funktionen als Standort für die Land- und Forstwirtschaft. Häufigere und extremere Hochwässer beeinflussen zusätzlich die Funktionen als Standort für Siedlung und Erholung sowie sonstige wirtschaftliche und öffentliche Nutzungen.

Die Komplexität des Ökosystems Boden erschwert konkrete Voraussagen bzw. führt zu Unsicherheiten in der Vorhersage klimawandelbedingter Bodenveränderungen. Deshalb stellen die Instrumente der Bodenzustandserhebung und des Bodenmonitorings, wie Dauerfeldversuche, die Bodendauerbeobachtung und die Daten der Bodenschätzung unentbehrliche Datengrundlagen auch für die Klimawirkungs- und Klimaanpassungsforschung dar.

Publikationen und Dokumente

Publikationen

Konzept zum Schutz und zur Nutzung der Moore

Hierbei handelt es sich um die Fortschreibung des Konzeptes zur Bestandssicherung und zur Entwicklung der Moore in Mecklenburg-Vorpommern. Ein Schwerpunkt darin ist die Betrachtung der Klimarelevanz der Moore hierzulande. Mit aktuell jährlich 6,2 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalenten sind die Moore für Mecklenburg-Vorpommern die größte Emissionsquelle. Der überwiegende Anteil davon stammt aus den entwässerten Mooren.

Zudem wird eine Bilanz der in den Jahren 2000 bis 2008 umgesetzten Moorschutzmaßnahmen gezogen. Mit einem Zielhorizont bis ins Jahr 2020 werden konkrete Vorschläge u.a. in den Bereichen Wassermanagement, Arten- und Biotopschutz, Land- und Forstwirtschaft unterbreitet. Dabei geht es zum Beispiel um die Entwicklung und Etablierung alternativer, moorschonender Nutzungen, die auch bei höheren Wasserständen funktionieren und Wertschöpfung durch Biomasse u.a. für eine energetische Verwertung ermöglichen. Daneben werden insbesondere die naturnahen als auch die wiedervernässten Moore als Natur-Erlebnisraum thematisiert.

Angesichts des großen Einsparungspotentials an Kohlendioxidemissionen (im Durchschnitt 10 Tonnen Kohlendioxidäquivalente pro Hektar und Jahr) durch gezielte Wiedervernässung von Mooren wird die Entwicklung eines Moorwertpapieres in Anlehnung an die Waldaktie vorgeschlagen. Interessierten Unternehmen und Privatpersonen kann damit die Möglichkeit zur Kompensation ihrer Emissionen gegeben werden.

Stand: August 2009