Humusverlust
Der Humusgehalt von Ackerböden ist deutlich geringer als unter Grünland und Wald. Die Ursachen hierfür sind:
- der stetige Entzug organischer Substanz durch die Ernte
- die regelmäßige wendende Bodenbearbeitung des Oberbodens, die durch die gute Durchlüftung den mikrobiellen Abbau organischer Substanz beschleunigt
- Erosion
Verringerter Humusgehalt hat zur Folge, dass sich auch die Gefügestabilität verringert und damit die Neigung zu Erosion, Verdichtung und Verschlämmung erhöht. Nährstoffe und Wasser werden schlechter gespeichert, das Bodenleben nimmt ab.
Die Erhaltung standort- und bewirtschaftungstypischen Humusgehalts ist deshalb ein wesentlicher Grundsatz der guten landwirtschaftlichen Praxis. Maßnahmen, die die Humuszehrung verringern, aber auch zur Erosionsminderung beitragen, sind Unterfruchtanbau und Zwischensaat.
Humus
Als Humus wird die tote organische Substanz verschiedener Abbaustufen im Boden bezeichnet. Dieser natürliche Bestandteil des Bodens ist besonders wichtig,damit die Pflanzen mit Nährstoffen versorgt werden. Der humose Oberboden bietet einen zentralen Lebensraum für die Bodenlebewesen. Insekten, Würmer, Pilze und Mikroorganismen ernähren sich von abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Resten. Bis zum Ende dieser Nahrungskette im Boden wird die organische Substanz nahezu vollständig mineralisiert und wieder von den Pflanzenwurzeln aufgenommen.
Die Bedeutung des Humus liegt darin, nahezu alle Bodeneigenschaften zu verbessern. Eine ausreichende Humusversorgung ackerbaulich genutzter Böden sichert daher langfristig die Bodenfruchtbarkeit. Humus beeinflusst wichtige ökologische Bodenfunktionen positiv, z.B.
- Speicherung von Nährstoffen und Wasser
- Filter- und Puffervermögen
- Stabilität des Bodengefüges (Aggregatstabilität; Luft- und Wasserhaushalt)
- Sicherung der Transport- sowie Austauschprozesse (Gas, Wasser, Stoff).