Reduzierung der Flächeninanspruchnahme
Gewerbe- und Industriebrache in der Landeshauptstadt Schwerin
Foto: GAA
Gewerbe- und Industriebrache in der Landeshauptstadt Schwerin
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Die Bundesregierung hat sich im Rahmen der "Nationalen Strategie für eine nachhaltige Entwicklung" das Ziel gesetzt, dem anhaltenden Trend einer hohen Flächeninanspruchnahme entgegenzuwirken und die tägliche Nutzung neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen bis zum Jahr 2030 deutschlandweit auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren. Entsprechend dem Berechnungsansatz der Kommission für Bodenschutz wäre das Siedlungs- und Verkehrsflächenwachstum in Mecklenburg-Vorpommern bis spätestens 2030 dauerhaft auf weniger als 1,2 Hektar pro Tag zu verringern. Mit einer Flächeninanspruchnahme von aktuell 1,4 Hektar pro Tag (2020) erscheint das Ziel für Mecklenburg-Vorpommern erreichbar.
Das erfordert ein nachhaltiges Flächenmanagement. Konsequenter erschlossen und genutzt werden müssten:
- verfügbare Innenentwicklungs- und Brachflächenpotenziale,
- Möglichkeiten von Mehrfachnutzungen (z. B. Photovoltaik auf Gebäuden und versiegelten Flächen) und
- Möglichkeiten zur Steigerung der Nutzungseffizienz (z. B. bessere bauliche Ausnutzung der Flächen, maßvolle Nachverdichtung)
Mit dem Kommunalen Flächenrechner des Umweltbundesamtes werden seit 2021 für die gesamte Bundesrepublik, das Land Mecklenburg-Vorpommern, die Planungsregionen der Regionalplanung, die Landkreise und kreisfreien Städte sowie alle Gemeinden online Daten zur bisherigen Flächenneuinanspruchnahme, zu unterschiedlichen Reduktionspfaden bis zum Jahr 2030 sowie zum Reduktionsbedarf, der sich daraus ergibt bereitgestellt.
Ein wichtiges Instrument zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme ist die Revitalisierung von devastierten Flächen, wie z. B. alten Gewerbe- und Industriebrachen. Diese Areale wieder nutzbar zu machen, ist ökologisch sinnvoll und wünschenswert, zumeist jedoch aufwendiger und kostenintensiver als der Neubau im Außenbereich: Oftmals sind marode Gebäude und Versorgungseinrichtungen abzureißen und der Bauschutt fachgerecht zu entsorgen. Das finanziell größte Hindernis könnten zusätzlich Altlasten darstellen. Informationen zu Altlaststandorten wie auch zu devastierten Flächen werden im digitalen Bodenschutz- und Altlastenkataster Mecklenburg-Vorpommern erfasst.
Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt unterstützt die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme durch
- Förderung der Altlastenbearbeitung
- Bodenschutzprogramm
- Sanierung devastierter Flächen, Fördermöglichkeiten Brachflächenrecycling
Weitere Informationen:
- Flächeninanspruchnahme in Mecklenburg-Vorpommern – Bewertung und Ziele im Bodenschutzprogramm Bewertung und Ziele im Bodenschutzprogramm
- Reduzierung der Flächeninanspruchnahme – Berichte der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz
- Flächensparen – Böden und Landschaften erhalten – Aktuelle Informationen des Umweltbundesamtes
- Nachhaltiges Flächenmanagement in Stadt und Region - REFINA-Konferenzbericht vom 04.05.2011