Mecklenburg-Vorpommern hat für vier charakteristische Lebensräume eine besondere Verantwortung. Diese bilden die Grundlage der biologischen Vielfalt von circa 25.000 Arten im Land.
Die Ostsee mit ihren küstendynamischen Prozessen und den Bodden
Die Ostsee ist der größte Brackwasserlebensraum der Erde. An der buchtenreichen deutschen Küste zieht der Wind täglich die Uferlinie neu, z.B. an der Kreideküste von Rügen. Die flachen Bodden und Haffe sind kostbare Kinderstube für viele Fischarten und reicher Nahrungsgrund für Vogelschwärme aus ganz Nordeuropa – darunter für zehntausende Kraniche.
Geruhsam winden sich mehrere ungewöhnlich naturnahe Tieflandflüsse zur Ostsee. Mit ihren Wassern nähren sie mächtige Moore und Wälder. Die Peene schlängelt sich z. B. durch Mitteleuropas größtes Niedermoorgebiet. Erst vor wenigen Jahren wurden riesige Flächen wieder der Natur überlassen. Zu deren stark gefährdeten Bewohnern gehört die Große Moosjungfer.
Jeder vierte deutsche See liegt in Mecklenburg-Vorpommern. Über 200 von ihnen sind nährstoffarm und damit besonders selten. Der Schmale Luzin gehört zu den wenigen Klarwasserseen. Die 34 Meter tiefe Rinne wurde in der letzten Eiszeit von einem Gletscher ausgeschürft. Viele Fischarten in diesen Seen stehen auf der Roten Liste.
Mecklenburg-Vorpommern wäre von Natur aus von dichten Wäldern bedeckt. Im Wesentlichen würden Tiefland-Buchenwälder die Landfläche prägen. Zwei der weltweit besterhaltenen Buchenwälder der UNESCO-Weltnaturerbestätte „Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“ wachsen in Serrahn (Müritz-Nationalpark) und Jasmund (Jasmund Nationalpark).