Niederdeutsche Sprache
Das Niederdeutsche oder Plattdeutsche ist ein wichtiger Teil der Regionalkultur in Mecklenburg-Vorpommern. Die plattdeutsche Sprache hat in Mecklenburg-Vorpommern Verfassungsrang. Artikel 16 Absatz 2 der Landesverfassung Mecklenburg-Vorpommerns verpflichtet das Land die niederdeutsche Sprache zu schützen, zu pflegen und zu fördern. Die Verpflichtungen hat Mecklenburg-Vorpommern mit dem Beitritt zur Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen konkretisiert. So gehört es zum Bildungsauftrag der Kindertagesförderung und der Schulen in MV, Kindern und Jugendlichen diese Regionalsprache näherzubringen und die Pflege des Niederdeutschen zu fördern. Ein regelmäßiger Plattdeutsch-Wettbewerb des Landes regt Kinder und Jugendliche an, sich im Einstudieren und Vortragen niederdeutscher Prosatexte, Gedichte, Sketche oder Lieder zu üben. Eine Landesbeauftragte für Niederdeutsch an den Schulen koordiniert die landesweite Förderung und Pflege der plattdeutschen Sprache an den Schulen.
Der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern und viele regionale Heimat- und Traditionsvereine, Heimatmuseen, Volkstanz- und Trachtengruppen pflegen ebenfalls das plattdeutsche Erbe.
Ein Beirat für Niederdeutsch- und Heimatpflege berät sowohl die Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten als auch die Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung gemeinsam in allen Belangen rund um das Plattdeutsche. Die Mitglieder des Beirates werden auf unserer Seite zur Heimatpflege vorgestellt.
Berühmte Literaten
Zu den bekanntesten Vertretern der plattdeutschen Literatur im Land zählen Fritz Reuter aus Stavenhagen, Alwine Wuthenow aus Greifswald, der aus Rostock stammende John Brinckman, Johannes Gillhoff aus Glasin oder Martha Müller-Grählert aus Barth, der wir das Lied "Wo de Ostseewellen trecken an den Stand" verdanken. In dieser Tradition bereichern bis heute zahlreiche Autorinnen und Autoren die niederdeutsche Literatur Mecklenburg-Vorpommerns.
Niederdeutsche Bühnen in Mecklenburg-Vorpommern
Plattdeutsch wird in vielen Theaterstücken gesprochen: In Mecklenburg-Vorpommern ist eines der beiden einzigen professionellen plattdeutschen Theaterensembles zu Hause. Neben dem Ensemble des Ohnsorg-Theaters in Hamburg begeistert die Fritz-Reuter-Bühne des Mecklenburgischen Staatstheaters Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Fritz-Reuter- Bühne ist mit ihren Gastspielen darüber hinaus im ganzen Land unterwegs. Zudem haben sich Plattdeutsche Amateurgruppen aus Wismar, Schönberg, Rostock, Stralsund und Neubrandenburg im Niederdeutschen Bühnenbund Mecklenburg-Vorpommern zusammengeschlossen.
Plattsnackerinnen und Plattsnacker im Land
Außer in Mecklenburg-Vorpommern wird Plattdeutsch in Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen sowie in Teilen von Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt gesprochen. Nach einer Spracherhebung zum Niederdeutschen aus dem Jahr 2016 konnten 60 Prozent der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern Plattdeutsch sehr gut bis gut verstehen. Etwa 20 Prozent der Bürgerinnen und Bürger haben sehr gute bis gute Sprachkenntnisse.
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