Beirat für Heimatpflege und Niederdeutsch gebildet

Nr.65/23  | 17.04.2023  | WKM  | Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten

In Schwerin hat sich am Montag der Beirat für Heimatpflege und Niederdeutsch konstituiert. Der Beirat wird künftig sowohl das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten als auch das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung beraten.

Der Beirat wirkt bei der Umsetzung der Verpflichtungen für Mecklenburg-Vorpommern aus der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen mit. Er spricht Empfehlungen für Schwerpunkte eines weiterführenden (Heimat)Programms aus. Und er berät bei der Umsetzung der UNESCO-Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes.

Ziel ist es dabei, die kulturellen Wurzeln des Landes zu bewahren und zu fördern.

„Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sind tief mit ihrer Heimat verwurzelt“, sagte Kulturministerin Bettina Martin. „Wir wollen das Heimatgefühl stärken. Mecklenburg-Vorpommern ist schon jetzt führend in der Förderung des Niederdeutschen. Wir bilden Lehrerinnen und Lehrer aus, damit sie Niederdeutsch in den Schulen weitervermitteln können. Daran werden wir auch künftig arbeiten. Es geht uns um einen modernen Heimatbegriff mit dem sich die Menschen bei uns im Land identifizieren können. Deshalb ist es auch gut, dass der Beirat so breit aufgestellt ist und sowohl die Wissenschaft als auch Praktikerinnen und Praktiker dort vertreten sind. Das Kulturministerium wird gezielt Projekte, die sich mit dem immateriellen Kulturerbe unserer Heimat und dem Niederdeutschen beschäftigen, unterstützen.“

„Die plattdeutsche Sprache kann nur leben, wenn sie gesprochen wird. In Kitas und Schulen gibt es viele Möglichkeiten und Projekte, Plattdeutsch in den Alltag zu integrieren und Kinder und Jugendliche zu begeistern“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Mit dem neuen Beirat haben wir versierte Expertinnen und Experten an unserer Seite, mit denen wir die Plattdeutsch-Aktivitäten weiterentwickeln können. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“

Mit der Weiterentwicklung des Heimatprogramms setzen die beiden Ministerien eine Festlegung des Koalitionsvertrages um.

Dem Beirat gehören folgende Mitglieder an:

  • Martin Buchsteiner, Historisches Institut, Bereich Fachdidaktik der Universität Greifswald; Vorstandsvorsitzender des Heimatverbandes M-V e.V.
  • Birte Arendt/Ulrike Stern, Institut f. Deutsche Philologie, Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik an der Universität Greifswald
  • Annette Schneider-Reinhardt, Wissenschaftliche Referentin für Kulturerbe beim Bund Heimat und Umwelt in Deutschland. Bundesverband für Kultur, Natur und Heimat e.V.
  • Johanna Bojarra, Erzieherin, Vertreterin des Heimatverbandes M-V e. V. im Bundesrat für niederdeutsche Sprache (BfN), Mitglied im Niederdeutschen Bühnenbund M-V e.V.
  • Reinhard Dettmann, Bürgermeister a. D., Ehrenvorsitzender des Städte- und Gemeindetages M-V e. V.
  • Dr. Andreas Bieberstedt, Lehrstuhl für niederdeutsche Philologie am Institut für Germanistik der Universität Rostock
  • Susanne Bliemel, Autorin, Übersetzerin, Pädagogin, Moderatorin

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