4,8 Millionen Euro Landesmittel für neue Dauerausstellung in Peenemünde

Ministerin Martin nutzte die erste Sitzung der zuständigen Arbeitsgemeinschaft, um die Mittel zu überbringen.

Nr.056/24  | 03.05.2024  | WKM  | Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten

Am Freitag (3. Mai) fand die erste Sitzung der neu eingerichteten Arbeitsgruppe "Neue Dauerausstellung" im Historisch-Technischen Museum (HTM) in Peenemünde statt.

Diese Sitzung nutzte Kulturministerin Bettina Martin nicht nur für den Austausch zur geplanten Dauerausstellung, sondern auch für die Übergabe von Fördermitteln in beträchtlicher Höhe: 4,8 Millionen Euro an Landesmitteln fließen in das Projekt. Die Bundesregierung steuert aus Mitteln der Beauftragten für Kultur und Medien ebenfalls
5 Mio. Euro bei, so dass rund 10 Mio. Euro in Konzeption und Aufbau investiert werden.

Den Start der Planungen hat die Landesregierung bereits 2021 mit 200.000 Euro finanziert und unterstützt das Museum durch Projektförderung und zur Sicherung des laufenden Betriebs (2024 mit 390.000 Euro).

„Das Historisch-Technische Museum in Peenemünde bewahrt einen Ort von bundesweiter historischer Bedeutung. Hier hat die Kriegsmaschinerie der Nazis ihre Vernichtungswaffen entwickelt. Dafür wurden KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter ausgebeutet.
Es ist sehr wichtig, dass wir das HTM auch für die Zukunft sicher aufstellen und eine zeitgemäße Erinnerungskultur pflegen, die Menschen diesen schrecklichen Teil unserer Geschichte näherbringt.
Wir haben dafür eine besondere Verantwortung und dieser kommen Land und Bund mit einer gemeinsamen Förderung von 10 Mio. Euro nach“, so Martin bei der Übergabe der Mittel: „Die Opferperspektive ist dabei von besonderer Bedeutung, deshalb freue ich mich, dass sich neben vielen Fachleuten aus der Gedenkstätten- und Museumsarbeit auch Opferverbände an der Arbeitsgemeinschaft beteiligen.“

Der Geschäftsführer des Historisch-Technischen-Museums Peenemünde, Michael Gericke, nahm den Förderbescheid entgegen und blickt zuversichtlich auf die Erstellung der neuen Dauerausstellung:

„Diese Mittel sind ein Meilenstein für unser Museum und eine klare Botschaft der Unterstützung durch das Land, aber auch durch den Bund. Es ist heutzutage nicht selbstverständlich, dass ein Museum so eine Form der Unterstützung in solcher Höhe erfährt. Das ist ein klares Bekenntnis zur Erinnerungskultur und zu Erhalt und Weiterentwicklung des Museums Peenemünde als Zeugnis unserer Geschichte aber auch als Bildungsstätte“, so Gericke: „Die Mittel des Bundes ermöglichen uns die Herrichtung der Gebäudehülle, die Erneuerung der technischen Ausstattung und auch den Neubau eines Depots.
Die Mittel des Landes fließen in eine moderne und zeitgemäße Dauerausstellung und eröffnen uns viele Möglichkeiten. So werden wir die Ausstellung mehrsprachig planen: neben Deutsch und Englisch werden die Inhalte auch auf Polnisch angeboten, was in einer Grenzregion besonders wichtig ist – rund zehn Prozent unserer Besucher kommen aus Polen und schätzen es, wenn sie Ausstellungsinhalte in ihrer Landessprache erleben können.

Ich danke auch den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft, die heute erstmals getagt hat. Ihre fachliche Expertise und ihre unterschiedlichen Perspektiven werden einen wichtigen Beitrag für die weitere Konzeption leisten.“

 

Die Arbeitsgemeinschaft „Neue Dauerausstellung“ besteht aus Vertretern des HTM, der Landeszentrale für politische Bildung (LpB), des Kulturministeriums, Vertreterinnen und Vertretern von Opferverbänden (Commission Dora Ellrich de la Fondation pour la memoire de la Déportation) und weiteren fachkundigen Beratern, insbesondere von der Gedenkstätte Mittelbau Dora. Sie wird den weiteren Verlauf der Planungen für die Dauerausstellung inhaltlich begleiten.

Erst vor kurzem wurde auf dem Außengelände des HTM am 17. April eine neue Erinnerungsstätte für die Häftlinge des ehemaligen KZ-Arbeitslagers „Karlshagen II“ eingeweiht, die das Land mit 9.000 Euro unterstützt hatte. Die zweite Erinnerungsstätte „Karlshagen I“ befindet sich in Vorbereitung und soll noch dieses Jahr eröffnet werden.

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