9. November: „Gedenken an die Pogromnacht heute wichtiger denn je“
Am Samstag, 9. November 2024, fand auf dem Schweriner Schlachtermarkt die alljährlich durch den Arbeitskreis „9. November 1938“ organisierte Veranstaltung zum Gedenken an die Reichspogromnacht statt.
Deutschlandweit setzten damals SA- und NSDAP-Mitglieder sowie Mitläufer Synagogen in Brand, zerstörten und plünderten jüdische Geschäfte und Wohnungen. Die Schlägertrupps der Nazis töteten, verletzten und verschleppten in dieser Nacht unzählige Menschen.
Als Vertreterin der Landesregierung nahm Kulturministerin Bettina Martin an der Veranstaltung in Schwerin teil. Ebenfalls zugegen waren der Landesrabbiner Yuriy Kadnykov und der Beauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Nikolaus Voss.
Ministerin Bettina Martin zur Bedeutung des Gedenkens:
„Der 9. November 1938 kam nicht aus dem Nichts. Vorausgegangen waren jahrelange Hetze, die Verbreitung von Antisemitismus und Verschwörungserzählungen gegen Jüdinnen und Juden durch das Nazi-Regime und seine Helfershelfer. Das Gedenken mahnt uns, dass den Worten furchtbare Taten folgten.
Auch heute nehmen antisemitische Hetze und verschwörerische Erzählungen zu. Umso wichtiger ist es, dass wir deutlich machen, dass wir Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft nicht dulden. In der kommenden Woche wollen wir im Landtag den Schutz jüdischen Lebens in unserer Landesverfassung verankern. Außerdem wird das Kabinett den „Landesaktionsplan gegen Antisemitismus“ beraten, der von dem Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, der Landeszentrale für Politische Bildung und meinem Haus in einem breit angelegten Beteiligungsprozess erarbeitet wurde. Für die Landesregierung ist die Bekämpfung des Antisemitismus und die Prävention vor allem durch gute Bildung und Begegnungen oberste Priorität. Denn nie wieder ist jetzt.“