Beauftragter für das jüdische Leben und gegen Antisemitismus
Nikolaus Voss ist neuer Beauftragter für das jüdische Leben und gegen Antisemitismus in Mecklenburg-Vorpommern. Der Beauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus in Mecklenburg-Vorpommern ist ehrenamtlich tätig.
Er berät die Landesregierung in allen Fragen jüdischen Lebens und ist gleichzeitig Ansprechpartner für die jüdischen Gemeinden im Land. Zudem berichtet der Beauftragte für das jüdische Leben und gegen Antisemitismus in regelmäßigen Abständen über seine Tätigkeit. Der aktuelle Tätigkeitsbericht ist unter Publikationen und Dokumente zu finden.
Vita
Die Landesregierung hat Nikolaus Voss am 2. Februar 2022 zum Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus in Mecklenburg-Vorpommern ernannt.
Nikolaus Voss wurde am 6. Oktober 1961 in Halle (Saale) geboren. Nach dem Besuch der Polytechnischen Oberschule in Schwerin machte er eine Ausbildung zum Facharbeiter für Gartenbau in Potsdam. Anschließend leistete er den Wehrersatzdienst als Bausoldat. Von 1982 bis 1989 folgte das Studium der Theologie in Leipzig, welches er als Diplomtheologe abschloss.
Nach der friedlichen Revolution wurde Voss Bezirksgeschäftsführer der SPD in Leipzig bevor er 1991 als Landesgeschäftsführer der SPD in Mecklenburg-Vorpommern wechselte.
Nach der Landtagswahl 1998 wurde Voss Büroleiter von Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff, von 2001 bis 2008 leitete er die Abteilung Koordinierung von Landes- und Bundespolitik in der Staatskanzlei. Am 20. Oktober 2008 wurde er zum Staatssekretär im von Manuela Schwesig geführten Ministerium für Soziales in Mecklenburg-Vorpommern ernannt, ab Oktober 2011 war er Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales und ab 2016 war er Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung. Am 15. November 2021 wurde Voss in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Schwerpunkte des Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus in Mecklenburg-Vorpommern
Jüdisches Leben im Dialog
Der Beauftragte versteht sich als Ansprechpartner für den Jüdischen Landesverband in Mecklenburg-Vorpommern und die beiden jüdischen Gemeinden in Schwerin und Rostock. In regelmäßigen Gesprächen werden alle wichtigen Angelegenheiten der Jüdinnen und Juden in Mecklenburg-Vorpommern erörtert.
Ebenso wichtig ist, dass junge Menschen in einem Austausch mit jüdischen Mitmenschen treten können, um jüdisches Leben in seiner ganzen Vielfalt vorurteilsfrei kennenzulernen. Das ist eine große Herausforderung angesichts der Tatsache, dass Jüdinnen und Juden eine kleine Minderheit in Mecklenburg-Vorpommern sind. Die beste Möglichkeit besteht, wenn Schülerinnen und Schüler mit jungen Jüdinnen und Juden sprechen können, um über das jüdische Leben in der Gegenwart zu erfahren. Hier macht das Programm "Meet a Jew" unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier ein gutes Angebot, bei dem junge Jüdinnen und Juden in Schulklassen gehen und sich für Gespräche zur Verfügung stellen.
Antisemitismus bekämpfen
Der Beauftragte widmet der Bekämpfung des Antisemitismus große Aufmerksamkeit. Für jede Bürgerin und jeden Bürger sollte es selbstverständlich sein, offenen Antisemitismus bei den Strafverfolgungsbehörden anzuzeigen.
Tatsache ist auch, dass in der alltäglichen Mitte der Gesellschaft vielfache, oft unbewusste Formen des Antisemitismus existieren. Um diesem Antisemitismus Einhalt zu gebieten, bedarf es einer guten Aufklärung. Lehrerinnen und Lehrern und etwa in der Sozialarbeit Tätigen sollen Angebote für gezielte Fortbildungen gemacht werden. Dazu gehört Weiterbildung zu den Formen des Antisemitismus ebenso wie die Stärkung der Vermittlungskompetenz.
Aufarbeitungskultur stärken
Der Beauftragte stärkt die Aufarbeitungskultur zum Völkermord an den europäischen Jüdinnen und Juden in der Nazi-Diktatur. Zeitzeugen des Holocaust wird es schon bald nicht mehr geben. Deshalb ist es so wichtig, ihre Erinnerungen authentisch zu bewahren. Gut vor- und nachbereitete Klassenfahrten in Gedenkstätten ehemaliger Vernichtungslager sind weiterhin unverzichtbar. Ebenso sind professionelle Ausstellungen, wie z.B. die Exposition über die Ergreifung des Massenmörders Adolf Eichmann in Argentinien, geeignet, junge Menschen für die Auseinandersetzung mit diesem Teil der deutschen Geschichte zu sensibilisieren.
Kontakt
Weitere Informationen
- Landesverband der Jüdischen Gemeinden
- Jüdische Gemeinde Rostock K.d.ö.R.
- Max-Samuel-Haus Rostock
- Initiative Juden in Mecklenburg
- ENGELscherHof Land und Leute Röbel/Müritz e.V.
- Alte Synagoge Hagenow
- Kulturverein Alte Synagoge Krakow am See
- Verein Alte Synagoge Stavenhagen
- Verein Historische Warenhäuser Wertheim und Tietz in Stralsund e.V.
- Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V.
- Dokumentations- & Informationsstelle Antisemitismus Mecklenburg-Vorpommern