Unternehmensdelegationsreise Gesundheit und Gesundheitswirtschaft – Gesundheitsministerin Stefanie Drese und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer in Irland

Nr.154  | 25.06.2024  | SM  | Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport

Unter Leitung von Gesundheitsministerin Stefanie Drese und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer findet vom 25. bis 28. Juni eine Unternehmensdelegationsreise aus Mecklenburg-Vorpommern nach Irland statt, die in die Hauptstadt Dublin und zum MedTechn Zentrum Galway führen wird.

„Irland und MV stehen als überwiegend ländlich geprägte Regionen mit einer im europäischen Vergleich geringen Bevölkerungsdichte vor ähnlichen Herausforderungen bei der zukunftsfesten Sicherstellung der medizinischen Versorgung. Gerade mit Blick auf die teilweise großen Entfernungen und den sich daraus ergebenen besonderen Bedarfen des Gesundheitssystems sowie den Fachkräftemangel ist der Austausch und Blick über den nationalen Tellerrand für uns von großer Wichtigkeit“, betonte Drese im Vorfeld des Besuchs auf der grünen Insel.

„Der Sektor Life Science ist ein Bereich, in dem Mecklenburg-Vorpommern und Irland gemeinsame Interessen und Potenziale teilen. Irland hat eine starke Tradition in der Branche und gehört zu den fünf wichtigsten Medtech-Hubs der Welt. Das Land ist Heimat zahlreicher global agierender Unternehmen und innovativer Start-ups in diesem Sektor. Mecklenburg-Vorpommern entwickelt sich zu einer aufstrebenden Region für biotechnologische und medizinische Forschung. Unsere fünf Universitäten und Hochschulen sowie 18 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen arbeiten intensiv an Projekten, die von der Gesundheitsforschung bis zur Entwicklung neuer medizinischer Technologien reichen. Hier sehe ich großes Potential für künftige enge Partnerschaften“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Ziel der Reise ist es, die im vergangenen Jahr anlässlich der 18. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft geschlossenen Kontakte zu verstetigen. Irland war 2023 Partnerland der Konferenz und hat mit einer 30-köpfigen Unternehmerdelegation unter der Leitung des damaligen Wirtschaftsstaatsministers, Neale Richmond, teilgenommen. Die geführten Gespräche boten Potential für Kooperationen, so dass durch die irische Seite zu einem Gegenbesuch eingeladen worden war. Zu den insgesamt 32 Delegationsteilnehmern aus Mecklenburg-Vorpommern zählen unter anderem Vertreter von Unternehmen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Universitätsmedizinen, Kliniken, Krankenkassen und Hochschulen. Das Programm der Reise wurde mit der BioCon Valley® GmbH und mit Unterstützung von Enterprise Ireland (Irlands Regierungsbehörde, die für die Entwicklung irischer Unternehmen auf den Weltmärkten verantwortlich ist), der Deutsch-Irischen Außenhandelskammer Dublin, der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern und der Deutschen Botschaft erstellt.

Neben gemeinsamen Terminen von Ministerin Drese und Minister Meyer unter anderem mit dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Irland, Cord Meier-Klodt, Vertretern von Regierungsorganisation Enterprise Ireland, Industrial Development Agency (IDA), Science Foundation Ireland (SFI) wird es auch um Strukturen zur Förderung von jungen Gründern und konkreten Projekten von irischen Start-up-Unternehmen gehen. Weiterhin werden auch irische Weltmarktführer wie Aerogen (Medikamentenabgabe in Aerosolform) besucht. Daneben nehmen beide Minister auch eigene Termine wahr.

Minister Reinhard Meyer wird unter anderem Gespräche im dortigen Wirtschaftsministerium und Vertretern der Irish Medtech Association (ein Wirtschaftsverband, der den Medizintechniksektor in Irland vertritt) führen. Zudem geht es bei dieser Reise auch darum, Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern zu unterstützen, die schon auf dem irischen Markt unterwegs sind oder ihre Aktivitäten ausbauen wollen. So sollen die Bemühungen der Neubrandenburger Firma Zentral Archiv Service GmbH (Z.A.S.) in Irland unterstützt werden. Z.A.S. ist als eigenständige Gesellschaft Teil der Rhenus Gruppe und will ihre Geschäftsbeziehungen zur Rhenus Group Irland ausbauen. Gleiches gilt für die Flankierung der in Greifswald ansässigen ebiga-Vision GmbH, die über den Erwerb eines irischen Unternehmens ihr Standbein auf der Insel ausbauen möchte und ebenfalls schon über sehr gute Kontakte verfügt, die sie vertiefen möchte. „Die Unternehmen sind herausragende Beispiele für die Internationalisierung der Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern. Bei ihren Exportbemühungen haben sie die Landesregierung an ihrer Seite“, sagte Meyer.

Zudem wird bei einer Abendveranstaltung von der Landeswirtschaftsfördergesellschaft Invest in MV für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern geworben. „Mit im Bereich der Gesundheitswirtschaft weltweit vernetzten Akteuren, wie beispielsweise dem Institut für Implantattechnologie und Biomaterialien sowie dem Institut für Plasmaforschung und Technologie kann hochkarätige Werbung für unser Bundesland gemacht werden“, sagte Meyer.

Ministerin Drese informiert sich unter anderem im St. James‘s Hospital in Dublin, Irlands größtem Lehrkrankenhaus. Neben einem Treffen mit der Krankenhausleitung führt sie dort Gespräche mit Femtech Ireland sowie Health Innovation Hub Ireland. „Beim Thema FemTech geht es um die Entwicklung von Medizintechnik, die speziell auf die Bedürfnisse von Frauen ausgerichtet wird“, verdeutlicht Drese. Das Health Innovation Hub Ireland arbeite im gesamten Gesundheitswirtschaftssektor mit irischen Unternehmen zusammen, um die Patientenversorgung zu verbessern. „Es bietet Unternehmen die Möglichkeit für Pilot- und klinische Validierungsstudien und dem Gesundheitswesen den Zugang zu innovativen Produkten, Dienstleistungen und Geräten“, so Drese.

Bei einem Besuch des University Hospital Galway stehen Themen wie mögliche Formen der Zusammenarbeit, ein Forschungsaustausch und die Ausgründung von Start-up Unternehmen auf dem Programm. Das University Hospital Galway spielt als großes Akutkrankenhaus eine führende Rolle bei der Erbringung von Akutdiensten und bietet regionale Dienste für ein breites Spektrum von Fachgebieten an. Es ist ein Modell-4-Krankenhaus, das rund um die Uhr Akutchirurgie, Akutmedizin und Intensivmedizin anbietet. „Das University Hospital Galway versorgt mit seinen regionalen Diensten auf diversen Fachgebieten eine Vielzahl von Menschen. Wir wollen uns intensiver anschauen, ob es hier Anknüpfungspunkte für die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum in MV gibt“, sagte Drese im Vorfeld der Irland-Reise.