Waldbesitzer und Land arbeiten gemeinsam für das Wohl des Waldes

Nr.170/2024  | 12.07.2024  | LM  | Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt

 

Anlässlich der Mitgliederversammlung der Waldbesitzer MV am 13.07.2024 bedankt sich Forst- und Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus für die konstruktive Zusammenarbeit in der Vergangenheit:

„Die Herausforderungen für die Forst- und Holzwirtschaft in MV durch neue EU- und Bundesvorgaben sind immens. Sei es die EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte, das Nature Restoration Law oder das geplante neue Bundeswaldgesetz. Hier werden wir gemeinsam dicke Bretter zu bohren haben, um die Belastungen in Grenzen zu halten und die Herausforderungen zu meistern. Auf Landesebene haben wir bei der Erarbeitung des Landesjagdgesetzes und der Vorbereitung des Landeswassergesetzes gut zusammengewirkt, ebenso bei der Vorbereitung für das Klimaschutzgesetz und dafür danke ich sehr.

Uns eint das Ziel, für das Wohl des Waldes und der von und mit ihm lebenden Menschen zu sorgen. Der Waldumbau und die Klimaanpassung unserer Wälder ist nicht nur bedeutsam zur Aufrechterhaltung der ökologischen Leistungen des Waldes, sondern auch zur Aufrechterhaltung der Wirtschaftsleistungen des Clusters Forst und Holz. Das Cluster nimmt in Mecklenburg-Vorpommern eine deutlich größere volkswirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Bedeutung ein, als weithin angenommen und umfasst 2.792 Unternehmen mit 15.519 Beschäftigten und einem jährlichen Umsatz von rund 1,4 Mrd. EUR. Die nachhaltige Nutzung und Verwendung des Rohstoffes Holz ist ein wichtiger Beitrag zur Erfüllung unserer Klimaschutzziele. Dank des Engagements der Waldbesitzenden unseres Landes, kann die Gesellschaft auf die Bereitstellung dieses Rohstoffes vertrauen. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, die Waldbesitzenden auch zukünftig bei dem Erhalt und der Bewirtschaftung ihrer Wälder zu unterstützen.

 Zentraler Baustein für den effektiven Klimaschutz durch Wald sind Erstaufforstungen. Im Juli 2019 veröffentlichte die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich eine Studie, die besagt, dass die Erstaufforstung von 900 Millionen Hektar Wald 60% der CO2-Emissionen binden könnte. Damit wäre Klimaerwärmung bis 2050 auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die ganze EU könnte demnach 51 Millionen Hektar Neuwaldbildung leisten, Deutschland wäre daran mit 3,2 Millionen Hektar beteiligt. Es reicht nicht, nur darüber zu reden. Ich habe gehandelt und 10% landeseigene, landwirtschaftlich genutzte Flächen – 8.600 Hektar – bis 2030 unter anderem für die Aufforstung bereitgestellt. Unser Land MV stellt sich damit seiner Verantwortung für den Klima- und Umweltschutz – wir handeln!

Begleitend zur der Flächenbereitstellung hat im November 2020 das Kabinett die Initiative „Unser Wald in MV“ beschlossen. Mit der Landeswaldinitiative standen rund 20 Mio. Euro Landesmittel zur Verfügung, die dem Landeswald zugutekommen sind. Damit wird die Förderung des Privat- und Körperschaftswaldes, für die Bund und Länder 1,5 Milliarden Euro für Maßnahmen zur Beseitigung von Waldschäden und zur Anpassung der Wälder bereitgestellt haben, für den Landeswald nachgezeichnet. Bisher konnten 1.400 ha neuer Wald angelegt werden. In diesem Zusammenhang setze ich mich dafür ein, dass der Bund die versprochenen Mittel aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) für den Waldumbau und Wiederaufforstung (125 Mio. Euro) freigibt.

Auch für Privat- und Körperschaftswald habe ich Fördermittel bereitgestellt. So haben wir 2023 aus GAK- /ELER-Mitteln Privat- und Körperschaftswald mit insgesamt 4,91 Mio. Euro gefördert.       Dabei nahmen mit 1,85 Mio. Euro die waldbaulichen Maßnahmen den größten Anteil der getätigten Auszahlungen ein. Für den Ausgleich von NATURA 2000 Auflagen wurden insgesamt 650.000 Euro Fördermittel ausgezahlt. In 2024 bis 30. Juni bereits 7,92 Mio. Euro an GAK- und ELER-Mitteln für den Privat- und Kommunalwald bewilligt. Den Löwenanteil nimmt der Waldumbau mit 2,34 Mio. Euro ein - gut angelegtes Geld, um den Wald im Angesicht des Klimawandels umzubauen.

Beim Thema Waldumbau kommt man natürlich nicht darum herum, auch über die Jagd zu sprechen. Unser gemeinsames Bestreben gilt der natürlichen Waldverjüngung ohne Verbissschutz. Deswegen habe wir das Wildwirkungsmonitoring eingeführt und nun auch gesetzlich verankert. Seit zwei Jahren werden Erhebungen durchgeführt und ich rechne damit, dass wir in zwei weiteren Jahren eine belastbare Datengrundlage zu Wildschäden im Gesamtwald haben werden, auf der wir wissensbasiert über die weitere Bejagung des Schalenwildes entscheiden können. Auch dafür hoffe ich auf die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Verband.“

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