Drese begrüßt Gründung eines neuen Netzwerkes für Frauen mit nachgeburtlicher Depression
Das erste Landesforum „Rund um die Geburt“ hat am heutigen Mittwoch am Südstadtklinikum in Rostock die Bedarfe werdender Eltern mit psychischen Belastungen in den Blick genommen. Insbesondere die postpartalen Depressionen (Depressionen, die in den ersten Wochen nach der Geburt auftreten), von der Studien zufolge bis zu 15 Prozent aller neuen Mütter betroffen sind, spielen hierbei eine Rolle.
„Die Geburt des Kindes aber auch die neuen Anforderungen und eigenen Erwartungen verlangen den Frauen körperlich wie emotional viel ab. Das kann zu einer Postpartalen Depression führen, die professioneller Behandlung bedarf“, erklärte Sozialministerin Stefanie Drese. Die Erkrankung sei oft gut durch Medikamente und Psychotherapie behandelbar. „Allerdings nehmen viele frischgebackene Eltern die postpartale Depression zunächst nicht als ernstzunehmende Erkrankung war, sondern als normale Erschöpfungsreaktion“, erklärte die Ministerin.
Sie äußerte ihre Hoffnung, dass die engere Zusammenarbeit von Gynäkologie, Geburtshilfe, Psychiatrie und Sozialarbeit künftig dazu beitrage, dass Betroffene schneller identifiziert und dazu ermutigt werden, Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Wenn meine Hebamme zum Beispiel Anzeichen einer psychischen Belastung erkennt und dann weiß, welche Angebote der Frühen Hilfen es in der Region gibt, dann ist das aus meiner Sicht ein großer Fortschritt, von dem die Familien immens profitieren“, so die Ministerin.
Laut Drese gibt es im Land eine Vielzahl von Entlastungsangeboten für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft bis zum 3. Lebensjahr. „Das können neben den Familienhebammen auch die Familien- Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen sein, die zu den Familien nach Hause kommen und bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben unterstützen. Außerdem stehen die Babylotsinnen, die beim Umgang mit dem Neugeborenen unter die Arme greifen oder die KipsFam-Regionalstelle mit ihren Gruppen- oder Selbsthilfeangeboten mit Rat und Tat zur Seite“, erklärte Drese.
In den nächsten Jahren sollen nach Angaben von Drese zudem 16 Kinder- und Familienzentren (KiFaZ) entstehen, für die das Land bis 2027 5,5 Millionen Euro aus ESF+-Mitteln zur Verfügung stellt.
Nicht alle dieser Angebote seien den Familien geläufig, die Fachkräfte nehmen oftmals eine Lotsenfunktion ein. Die Ministerin danke dem Südstadtklinikum deshalb als Ausrichter der Veranstaltung, wie auch allen Teilnehmenden, zu denen unter anderem die Berufsverbände der Frauen-, Kinder- und Jugendärzte, der Landeshebammenverband, das Netzwerk Frühe Hilfen, der Verein Motherhood wie auch das Sozialministerium gehören.
„Es ist gut zu wissen, dass alle Akteurinnen und Akteure mit vereinter Kraft an einem Strang ziehen, um Eltern den Start in das neue Leben mit Kind zu erleichtern“, unterstrich Drese.