Digitalisierungsminister Pegel stellt MV-Projekte auf internationaler 5G-Messe vor: „Können international mithalten“
Der Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung Christian Pegel hat während seiner Auslandsreise in Lettland Einblicke in die polizeiliche Arbeit und Ausbildungsmöglichkeiten sowie in den staatlichen Feuerwehr- und Rettungsdienst des Landes erhalten. Darüber hinaus konnte der Minister Innovationen aus Mecklenburg-Vorpommern bei der 5G Techritory-Plattform in der lettischen Hauptstadt Riga vorstellen.
Ziel dieser Messe, die vom 30. Bis 31. Oktober in der lettischen Hauptstadt stattgefunden hat, ist es, ein robustes und abgestimmtes 5G-Ökosystem in Europa und darüber hinaus zu entwickeln. Dazu wurden wichtige Akteure der 5G-Entwicklung eingeladen.
„Digitalisierung und künstliche Intelligenz bieten in einer durch moderne Technologien immer schneller werdenden Welt viele Chancen in allen Bereichen. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels und der Urbanisierung müssen wir diese Chancen nutzen. Ich freue mich daher sehr, mit meinem Beitrag bei der 5G-Mese ein Teil dieser Entwicklung zu sein und großartige und innovative Projekte aus Mecklenburg-Vorpommern vorstellen zu dürfen: 5G für Telemedizin und autonome maritime Dienste“, sagte Minister Christian Pegel und: „Beide Projekte zeigen, dass wir uns als Land mit unseren innovativen Köpfen international nicht verstecken müssen, sondern mit unserem zukunftsgewandten Blick mithalten können.“
Zum einen stellte er den Telenotarztdienst im Landkreis Vorpommern-Greifswald „Rural Rescue“ und den „5G-Port“ vor.
Das Projekt im Landkreis Vorpommern-Greifswald, der mit seinen 60 Einwohnern pro Quadratkilometer den Landkreis mit der geringsten Bevölkerungsdichte in MV darstellt, befasse sich damit, eine ausreichende Notarztdichte sicherzustellen. Durch den zunehmenden demographischen Wandel sowie der Urbanisierung – also der Entwicklung, dass immer mehr Menschen in die Städte ziehen – dünne der ländliche Raum immer mehr aus, Wege würden länger. Die zunehmenden Entfernungen zwischen niedergelassenen Ärzten führten darüber hinaus zu einem Anstieg der Notrufe. Die Folge sei, dass künftig immer mehr Patienten im Rettungsdienst behandelt werden müssten, ohne dass ein Notarzt vor Ort sei.
„Da setzt ‚Rural Rescue‘ als Lösung ein. Diese Gemeinschaftsinitiative verschiedener Partner war auf drei Jahre angelegt und wurde mit 5,4 Millionen Euro gefördert. Ziel war es, die notfallmedizinische Versorgung insbesondere in dünn besiedelten ländlichen Regionen zu verbessern und zukunftsfähig aufzustellen. Heute ist es in der Praxis umgesetzt. Das Telenotdienst-System (Tele-EMS) ist Teil des ‚Rural Rescue‘ und wurde im Oktober 2017 gestartet. Aktuell sind sechs Rettungswagen und insgesamt 16 Rettungsärzte im Einsatz. Seit Projektbeginn wurden über diesen Telenotarzt mehr als 2.500 Einsätze durchgeführt. Mit den technischen Geräten ‚peeq-BOX‘ und ‚peeq-CONNECT‘ sind moderne mobile Kommunikationseinheiten im Rettungswagen mit im Einsatz“, erläuterte Minister Christian Pegel und ergänzte:
„Sie gewährleisten eine sichere Daten-, Audio- und Videokommunikation und verbessern so den Telenotdienst. Diese Technologie ermöglicht Echtzeitkommunikation zwischen Rettungskräften und medizinischem Fachpersonal und verbessert so die Patientenversorgung und Entscheidungsfindung im Notfall. Ein Arzt kann drei Notfälle gleichzeitig behandeln. Der Arzt sitzt in einem Büro und erhält dieselben Informationen über den Patienten wie im Rettungswagen. Dank der Unterstützung der Universitätsmedizin Greifswald konnte dieses tolle Projekt verwirklicht werden.“
Der „5G-Port“ beschäftigt sich damit, wie die 5G-Technologie für kleine Handelshäfen und deren Schifffahrtsaktivitäten genutzt werden kann. Es lässt sich in drei Teilprojekte unterteilen: Das Leitprojekt konzentriert sich auf den maritimen Aspekt und deckt alles ab, was mit der Schifffahrt zu tun hat. Das zweite Teilprojekt beschäftigt sich mit der Landseite des Hafens, einschließlich Logistik- und Sicherheitsfragen. Im dritten Teilprojekt geht es um die Verbesserung betrieblicher Abläufe und einer KI-gesteuerten Fahrzeugflotte.
Das seeseitige Projekt konzentriert sich auf den Aufbau und die Installation eines 5G-Campus-Netzwerks sowie den Fernzugriff und die Fernsteuerung von Schiffssystemen. Durch den Aufbau einer 5G-Konnektivität wird ein Fernzugriffssystem für eine Solarfähre implementiert. Das Basic ist ein digitaler Zwilling, der an der Hochschule Stralsund bereitgestellt wird.
„In der Praxis ist es so, dass die Fähre verbindet zwei Seiten des kleinen Sees. Sensortechnologie überwacht in Echtzeit die Situation unter der Wasserlinie. Ein Sonar erstellt eine Karte der Unterwasserlandschaft. Und die Systeme der Fähre erkennen Objekte, die sich im Fahrwasser befinden oder das Fahrwasser der Fähre kreuzen werden. Diese Informationen werden per 5G an die Hochschule Stralsund gesendet. Zunächst wird ein Kapitän an Bord der Fähre sein. Das autonome System wird aber lernen, die Fahrt der Fähre zu steuern“, ist sich Christian Pegel sicher und führte weiter aus:
„In Zukunft wird der Kapitän dann an der Hochschule sitzen. Im Notfall kann der Kapitän aber die Steuereinheit jederzeit über eine Remote-Verbindung mit dem normalen Lenkrad übersteuern. Mein besonderer Dank zur Umsetzung dieses Projektes gilt der Weißen Flotte und der Hochschule Stralsund für Engagement bei der Entwicklung.“