Bildung ist Investition in die Zukunft

Oldenburg: Trotz Fachkräftemangel und schwieriger Haushaltslage investiert Mecklenburg-Vorpommern weiter in Kitas und Schulen

Nr.161-24  | 09.12.2024  | BM  | Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung

Trotz des bundesweiten Fachkräftemangels und der schwierigen Haushaltslage investiert das Land weiter in alle Bildungsbereiche. „Wir stärken die Kernkompetenzen der Schülerinnen und Schüler, wir stellen gezielt zusätzliches Personal ein, wir verbessern die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte, Schulgebäude werden saniert oder neu gebaut und die Digitalisierung wird vorangebracht“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. 

Bildung von Anfang an 

Der Grundstein für einen guten Start in die Schule wird für die Mädchen und Jungen bereits in der Krippe, im Kindergarten oder bei der Kindertagespflegeperson gelegt. „Der Zugang zur frühen Bildung ist ein zentrales Anliegen der Landesregierung. Mit der Beitragsfreiheit in der Kindertagesförderung setzen wir uns im besonderen Maße für Bildungs- und Chancengerechtigkeit ein“, sagte Oldenburg. Land und Kommunen investieren im Jahr 2024 rund 923 Millionen Euro in die Kindertagesförderung. Die Ausgaben steigen jährlich – insbesondere durch die neue Fachkraft-Kind-Relation von 1:14 und den Mindestpersonalschlüssel. Insgesamt konnten bisher 1.200 Fachkräfte zusätzlich eingestellt werden bzw. Einstellungen vorbereitet werden. 

Die Ministerin erklärte weiter: „Wichtig ist, früh mit der Förderung zu beginnen. Deshalb stärken wir bereits in der Grundschule die Kernkompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Wir haben das Leseband mit einer 20-minütigen Lesezeit eingeführt. Darüber hinaus erhalten die Kinder in den Jahrgangsstufen 3 und 4 eine Unterrichtsstunde pro Woche mehr in den Kernfächern Deutsch und Mathematik.“ 

Einstellungen von Lehrkräften bleibt oberste Priorität 

„Jedes Vorhaben, das wir in der Koalitionsvereinbarung 2021 bis 2026 vereinbart haben, setzen wir auch um. Hierzu zählt das Programm ‚Schule in MV – Aufbruch 2030: 1.000 Stellen besetzen, sichern, erweitern‘. Die dafür vorgesehenen Mittel stehen im aktuellen Doppelhaushalt auch zur Verfügung. Mit 1.167 Beschäftigten mehr ist es uns gelungen, weiteres Personal an den Schulen zu beschäftigen“, so die Ministerin. Rein rechnerisch bedeutet das mehr als zwei Personen zusätzlich je Schule. 

Um so viele Lehrerinnen und Lehrer wie möglich einzustellen und den Unterricht abzusichern, schreibt das Land das gesamte Jahr Stellen im Karriereportal für den Schuldienst aus. Zahlreiche Vorhaben unterstützen den Einstellungsprozess: 

  • beschleunigtes Bewerbungsverfahren für Lehrkräfte, um schneller einstellen zu können
  • Attraktivitätssteigerung des Referendariates und eine Übernahmegarantie von Referendarinnen und Referendaren in den Schuldienst ohne ein weiteres Bewerbungsverfahren
  • Personalgewinnungszuschlag für MINT-Lehrkräfte an Regionalen Schulen im ländlichen Raum
  • vierjährige Ausbildung von 50 multiprofessionellen Fachkräften an Regionalen Schulen in diesem Schuljahr
  • Einstellung von weiteren 120 unterstützenden pädagogischen Fachkräften
  • Beschäftigung von Verwaltungskräften an Schulen zur Entlastung von Schulleitungen
  • Beschäftigung von 240 Alltagshilfen an den Schulen, damit sich Lehrkräfte auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können 

Teilzeit auch künftig unangetastet 

Für Lehrerinnen und Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern ist Teilzeit im öffentlichen Schuldienst weiterhin möglich. „Die Teilzeitarbeit bleibt unangetastet. Lehrerinnen und Lehrer haben individuelle Gründe, in bestimmten Phasen ihres Lebens Teilzeit zu arbeiten. Sei es, um Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren oder aber um Angehörige zu pflegen“, erklärte Oldenburg. 

Arbeitzeitkonten, Vergütung von Mehrarbeit, Anrechnungsstunden 

Daneben hat das Land weitere Anreize für die Lehrkräfte gesetzt, um die Ausübung des Berufs in MV attraktiver zu gestalten. So erhalten Lehrkräfte bei geleisteter Mehrarbeit eine höhere Vergütung. Des Weiteren können Lehrkräfte, die planmäßig mehr Stunden leisten und diese später durch Freizeit ausgleichen wollen, ein Unterrichtsstundenkonto einrichten lassen. Jede geleistete zusätzliche Stunde kommt den Beschäftigten somit vollumfänglich zugute. 

Außerdem entlastet das Land Lehrkräfte stärker, die bereits seit vielen Jahren im Schuldienst tätig sind: Lehrerinnen und Lehrer erhalten bereits ab dem Schulhalbjahr Anrechnungsstunden, das auf die Vollendung ihres 57. (eine zusätzliche Anrechungsstunde), 60. (zwei zusätzliche Anrechnungsstunden) oder 63. Lebensjahres (vier zusätzliche Altersanrechnungsstunden) folgt. Im Schuljahr 2024/2025 haben über 1.300 Lehrkräfte von dieser Regelung profitiert. Das entspricht einem Umfang von 37.000 Anrechnungsstunden und einem finanziellen Gegenwert von rund 125 Millionen Euro jährlich. 

„Als Lehrerin oder Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern zu arbeiten, soll modern und zeitgemäß sein. Dabei spielen eine bessere Vergütung, unterschiedliche Arbeitszeitmodelle und die Neuerungen in der Ausbildung eine wesentliche Rolle. Viele verschiedene Möglichkeiten stehen für die Lehrerinnen und Lehrer jeden Alters bereit, um den Weg in den Schuldienst zu finden oder im Schuldienst zu bleiben“, sagte die Ministerin. 

Investitionen in den Schulbau 

Seit dem Jahr 2016 haben Land, Bund und EU mehr als 500 Schulbauvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Fördervolumen von rund 800 Millionen Euro finanziert.

„Dem Land und der kommunalen Familie sind moderne Lernbedingungen wichtig. Wir erhalten nicht nur alle Schulstandorte, sondern unterstützten auch Sanierungen und Neubauten. In diesem Jahr werden voraussichtlich 40 Schulbauvorhaben fertiggestellt. Bis zum Jahr 2026 gehen wir davon aus, dass weitere 21 Schulbauprojekte abgeschlossen werden können. Insgesamt investieren Land, Bund und EU innerhalb von zehn Jahren, von 2016 bis 2026, fast eine Milliarde Euro in den Schulbau“, informierte Oldenburg. 

Digitalisierung in der Bildung 

Das digitale Arbeiten der Lehrkräfte und das Vermitteln des Umgangs mit digitalen Medien sei in den kommenden Jahren deutlich vorangekommen, erläuterte die Ministerin. Dies läge vor allem an der Umsetzung des abgestimmten Handlungskonzeptes. Die Grundlage bildet dafür die Strategie „Bildung in der digitalen Welt“, auf die sich die Länder in der Kultusministerkonferenz (KMK) verständigt haben. Ziel ist es u. a., Medienbildung in den Unterricht fest zu integrieren. 

Oldenburg: „Um digitale Medien nutzen und digitale Kompetenzen vermitteln zu können, müssen Schulen entsprechend ausgestattet und Lehrkräfte gut qualifiziert sein. Der DigitalPakt Schule mit seinen Zusatzprogrammen bringt sie dabei ein gutes Stück voran. Die dafür zur Verfügung stehenden Mittel mit einem Gesamtvolumen von rund 110 Millionen Euro ist den Schulträgern in MV bewilligt worden. Nun schauen wir hoffnungsvoll auf den DigitalPakt 2.0, der sicherstellen soll, dass wirklich alle Schulen künftig über eine zeitgemäße Infrastruktur und neue Geräte verfügen. Hier sind wir einen großen Schritt weitergekommen.“ 

Mit der Gründung und der langfristigen Installation einer Digitalen Landesschule ist MV in eine Vorreiter-Rolle in der Digitalisierung der Bildung aufgerückt. „Die digitale Landesschule in Mecklenburg-Vorpommern ist einzigartig und ein Alleinstellungsmerkmal unseres Bundeslandes. Die synchronen und asynchronen Angebote für Lehrende und Lernende wachsen und umfassen Angebote im Fach Deutsch als Zweitsprache, Trainingskurse und Vertretungsunterricht in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch. Auch so ein innovatives Vorhaben muss finanziert werden. Die Mittel, die wir dafür benötigen, stehen bereit“, so die Ministerin.