Drese plädiert für modernes Altersbild: Statt Klischees brauchen wir Beteiligungsangebote und Begegnungsmöglichkeiten

Nr.043  | 28.02.2025  | SM  | Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport

Sozialministerin Stefanie Drese sieht im Übergang von der Erwerbstätigkeit in die nachberufliche Lebensphase eine große Chance für bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt. „Nicht mehr erwerbstätig bedeutet keinesfalls nicht mehr aktiv und engagiert. Das müssen wir auf allen Ebenen viel stärker berücksichtigen und unsere Angebote entsprechend ausrichten“, sagte Drese am Freitag im Rahmen eines seniorenpolitischen Podiumsgesprächs an der Hochschule Neubrandenburg.

Menschen ab 65 seien ganz überwiegend optimistisch, aktiv und motiviert. Das belegten viele Studien, so Drese. „Wir müssen die Potentiale Älterer und deren verfügbares Zeitbudget deshalb noch stärker erkennen und für unsere Gesellschaft nutzen, etwa für ein Engagement im Ehrenamt oder in der Nachbarschaft“, hob die Ministerin hervor.

Eine zentrale Voraussetzung dafür ist nach Ansicht Dreses ein realistisches und modernes Altersbild. Leider werde dies in der Öffentlichkeit noch immer nicht ausreichend zur Kenntnis genommen und berücksichtigt, obwohl sich ältere Menschen vielfältig einbringen können und wollen. „Stattdessen werden in der Darstellung von Seniorinnen und Senioren viel zu oft Klischees bedient“, sagte Drese.

Es sei deshalb wichtig, den Übergang in die nachberufliche Lebensphase durch gute, passgenaue und zielgruppenorientierte Angebote zu gestalten und die entsprechenden Rahmenbedingungen vor Ort zu schaffen. „Dazu gehören: verlässliche Strukturen und Anlaufstellen, feste Ansprechpartner in den Kommunen, Begegnungsorte und Begegnungsmöglichkeiten, Fortbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen sowie Freiräume selbst etwas auf die Beine stellen zu können“, verdeutliche Drese.

Die Ministerin kündigte an, dass das Land bis Ende 2025 eine Engagementstrategie für Mecklenburg-Vorpommern vorlegt, die derzeit mit vielen Akteuren erarbeitet werde. Drese: „Dabei verfolgen wir das Ziel, die Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement zu verbessern und an die neuen gesellschaftlichen Herausforderungen anzupassen, Fördermöglichkeiten zur Realisierung von Ideen und Projekten zu entbürokratisieren und somit zu vereinfachen und Teilhabe für alle Menschen in ihrer Vielfalt zu ermöglichen - gerade auch wenn es um ältere Engagierte geht.“