Drese zum REITOX-Jahresbericht zu illegalen Drogen in Deutschland: Müssen Prävention stärken und neue Wege gehen
Am Donnerstag wurde der Jahresbericht 2024 der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) zur Situation illegaler Drogen in Deutschland veröffentlicht. Danach konsumierten 3,6 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland innerhalb des vergangenen Jahres illegale Drogen (inklusive Cannabis waren es 9,6 Prozent, Befragungszeitpunkt lag vor der Entkriminalisierung).
Für Gesundheitsministerin Stefanie Drese zeigen die Entwicklungen im Bereich illegaler Drogen die Notwendigkeit, die Sucht- und Drogenpolitik neu auszurichten und Präventionsangebote zu stärken. „Auch neue Modellprojekte wie das Drug-Checking leisten einen Beitrag für mehr Gesundheitsschutz und Aufklärung. Der Ansatz dahinter ist, auf die potentiellen Konsumentinnen und Konsumenten zuzugehen und darüber aufzuklären, wie schädlich die Einnahme von chemischen Substanzen ist“, betonte Drese.
„Die Realität in Deutschland und auch Mecklenburg-Vorpommern ist, dass die Zahl der Konsumenten und Opfer von illegalen Drogen auf einem Höchststand ist. Die Drogenpolitik der letzten Jahrzehnte ist gescheitert. Es kann deshalb kein ‚weiter so‘ geben. Wir müssen neue Wege gehen, um Drogenmissbrauch wirksam zu bekämpfen. Genau das tun wir in Mecklenburg-Vorpommern“, verdeutlichte Drese.
Das Land habe auf die Herausforderungen unter anderem mit dem sogenannten Drug-Checking im Modellversuch reagiert. Der innovative Ansatz klärt Menschen umfassend über Drogen und ihre Wirkungen auf und kann durch die Analyse der Substanzen vor lebensbedrohlichen Dosierungen und Verunreinigungen warnen. „Und dass das nicht nur auf großen Zulauf trifft, sondern auch wirkt, haben mobile Angebote auf den Festivals gezeigt. So wurden auf der Fusion 446 Proben auf ihren Wirkstoffgehalt getestet. In 13 Fällen musste auf Grund der hohen Wirkstoffdosierung eine Warnung an die Festivalbesucher ausgesprochen werden“, so die Ministerin.
Sie stellte zudem klar, dass Drug Checking in keiner Weise suggeriere, dass der Konsum von synthetischen Drogen ungefährlich sei. „Das Gegenteil ist richtig. Durch die Substanzanalysen wird deutlich, wie gefährlich eine Einnahme wäre. Wenn hierdurch auch nur ein einzelnes tragisches Vorkommnis verhindert werden kann, hat sich das Modellvorhaben schon bewährt“ unterstrich Drese.
Menschen zu schützen, sie über Gefahren aufzuklären und Verhaltensänderungen herbeizuführen sei aus ihrer Sicht der richtige Weg, dem veränderten Drogenkonsum zu begegnen. „Das Land fördert deshalb eine Vielzahl von Maßnahmen zur Reduzierung des Konsums von Suchtmitteln, u.a. auch mit zusätzlichen Mitteln für Präventionsangebote“, so Drese.
Der REITOX-Bericht 2024 und alle Workbooks sind hier abrufbar: www.dbdd.de