Wir bringen Licht ins Dunkel – Dran‘ bleiben an der Darmkrebsvorsorge – Informationen im Darmkrebsmonat 2025

Nr.060  | 18.03.2025  | SM  | Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport

Mehr als 22.000 Sterbefälle mit der Diagnose Darmkrebs könnten in Deutschland Jahr für Jahr verhindert werden. Noch wird diese Diagnose bei einer von 19 Frauen und einem von 15 Männern gestellt. Das Erkrankungsrisiko
steigt bis ins hohe Alter an. Mehr als die Hälfte der Patienten erkranken jenseits des 70. Lebensjahres, nur etwa 10 Prozent der Krebserkrankungen treten vor dem 55. Lebensjahr auf.

Stefanie Drese – Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern: „In Deutschland ist Darmkrebs bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Tumorerkrankung. In Mecklenburg-Vorpommern leben aktuell etwa 7.550 Menschen mit der Diagnose Darmkrebs. Jedes Jahr kommen rund 1.200 Neuerkrankungen dazu, obwohl sich kaum eine andere bösartige Tumorerkrankung so sicher in einem frühen Stadium erkennen und behandeln lässt. Wir alle können deshalb dazu beitragen, die Darmkrebsrate weiter zu senken – durch Aufklärung, Prävention und Vorsorgeangebote, aber auch durch eine gesunde Lebensweise. Ich bin überzeugt, dass zudem wissenschaftliche Erkenntnisse und der medizinische Fortschritt einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Darmkrebs in den nächsten Jahren und Jahrzehnten leisten werden.“

Claudia Straub – Leiterin des Ersatzkassenverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Die Ersatzkassen stellen ihren Versicherten bereits seit vielen Jahren optimierte Angebote zur Darmkrebsvorsorge zur Verfügung. Durch zielgerichtete Information unterstreichen wir dabei die Wichtigkeit einer frühzeitigen Inanspruchnahme, denn jedes Vorsorgeangebot kann nur dann umfassend wirken, wenn es rechtzeitig und von möglichst vielen Versicherten in Anspruch genommen wird. Umso wichtiger ist die aktuelle Informationskampagne im Rahmen des Darmkrebsmonats, die die Möglichkeiten der Früherkennung gezielt in den Fokus stellt. Für diese Initiative bedanken wir uns.“

Prof. Dr. med. Oliver Heese – stellv. Vorsitzender der Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V.: „Die Behandlungsqualität von Patienten mit Darmkrebs hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachdisziplinen (Chirurgie, Onkologie, Strahlentherapie, etc.) und Fallbesprechungen in sog. Tumorboards in zertifizierten Onkologischen Zentren können individuelle Therapiepläne für die Patienten erstellt werden. Dies führt zu einer besseren Behandlung der Patienten und gleichzeitiger Reduktion von Komplikationen und Nebenwirkungen. Ganz wesentlich für die Verbesserung von Darmkrebs sind die strukturierten Vorsorgeuntersuchungen.“

Dr. med. Peggy Heidemann – Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen M-V: „Im Darmkrebsmonat März wollen wir gemeinsam mit allen Akteuren auf die Möglichkeiten der Vorsorge hinweisen. Es ist noch viel Luft nach oben für die Teilnahme und ich möchte mit meinen Kollegen im Berufsverband mehr Licht ins Dunkel bringen um die Diagnose Darmkrebs zur Ausnahme zu machen. Ich bin dankbar für die großartige Unterstützung der Initiative meines Berufsverbandes. Diese ist ein wichtiger Baustein für die Verhinderung von aktuell noch bis zu 20.000 Sterbefällen nach dem 55. Lebensjahr. Die Vision Zero Darmkrebs können wir gemeinsam schaffen, dafür stehe ich mit meinen Fachkollegen in der ambulanten ärztlichen Niederlassung in MV und darüber hinaus.“

Die Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen für Männer und Frauen ab 50 Jahren sind kostenfrei. Die Krankenkassen informieren ihre Versicherten ausführlich zu den Möglichkeiten. Bei einem familiären Risiko, an Darmkrebs zu erkranken sollte früher mit der Vorsorge begonnen werden. Gesunde Ernährung und Bewegung sind sehr wichtig für die Reduzierung des Erkrankungsrisikos.

Mit der regelmäßigen Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen können ¾ der Darmkrebsfälle verhindert werden. Durch einen einfachen Stuhltest und eine Darmspiegelung sind die meisten dieser häufigen Krebserkrankungen vermeidbar. Mit diesen Maßnahmen zu denen die Krankenkassen Ihre Versicherten einladen konnte die Anzahl der Neuerkrankungen in Deutschland seit 2002 deutlich reduziert werden.

Wenn bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) im Darm krankhafte Veränderungen entdeckt werden, so können diese unmittelbar während der Koloskopie entfernt werden. Die Untersuchung ist schmerzfrei und dauert 20-30 Minuten. Sie wird in der Regel mit Gabe eines Beruhigungsmittels durchgeführt. Durch die Entfernung der Adenome (Vorstufen eines Tumors) kann die Diagnose Darmkrebs so weitgehend verhindert werden.

Seit 2002 ist mit der Einführung der Darmkrebsvorsorge die Anzahl der Todesfälle durch Darmkrebs so um mehr als 40% zurückgegangen. Da aber weiterhin mehr als 20.000 Menschen jährlich mit dieser Diagnose versterben, wäre eine verstärkte Teilnahme an den angebotenen Vorsorgemaßnahmen sehr wichtig. Damit könnte die Zahl der jährlich an Darmkrebs erkrankten Menschen (aktuell mehr als 50.000) erheblich verringert werden. Bisher nutzen nur 10-40% der Anspruchsberechtigten Einwohner ab 50 Jahren den Stuhltest (iFOBT) bzw. die Darmspiegelung.

Wenn Darmkrebs diagnostiziert ist, so können 100% der Frühkarzinome durch die Chirurgie oder bereits die ambulante Endoskopie geheilt werden. Auch deshalb ist es wichtig, keine Angst vor der Vorsorgeuntersuchung zu haben und Licht ins Dunkle zu lassen. Wenn mehr Menschen die Vorsorgemöglichkeiten nutzen, können mehr Erkrankungen verhindert oder in einem frühen Stadium geheilt werden.

Zur Therapie fortgeschrittener Erkrankungen ist die Behandlung in einem Darmkrebszentrum notwendig. Die Heilungsrate ist umso besser, je früher ein Tumor entdeckt und behandelt wird. Bis zum UICC-Stadium II ist dies alleine durch eine Operation möglich. Im Stadium III oder IV durch zusätzliche Chemotherapie. Deshalb gilt es umso mehr, Darmkrebs zu verhindern.

Mit der Diagnose „Krebs“ verändert sich das Leben. Bei vielen Erkrankten und Angehörigen treten Unsicherheiten, Ängste und konkrete Fragen auf. Hier hat sich die Krebsgesellschaft M-V zum Ziel gemacht, flächendeckend ambulante psychosoziale Beratungsstellen aufzubauen,

um Ratsuchende bei allen Themen rund um die Erkrankung und in allen Krankheitsphasen niedrigschwellig zu unterstützen. Das bedeutet, dass die Beratungen kostenfrei, zeitnah und auf Wunsch auch anonym in barrierefreien Räumen erfolgen.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf den folgenden Kanälen:

Stiftung Lebensblicke:
Internet: www.lebensblicke.de
Instagram: www.instagram.com/stiftunglebensblicke
Facebook: www.facebook.com/LebensBlicke

Informationsquellen zum Darmkrebsmonat März:
Ärztefinder:
magen-darm-aerzte.de/aerztefinder

Bund Niedergelassener Gastroenterologen:
Internet: bng-gastro.de
Instagram: www.instagram.com/magen_darm_aerzte
Facebook: www.facebook.com/bngev
LinkedIn: de.linkedin.com/company/bng-gastro

Deutsche Krebsgesellschaft:
Internet: www.krebsgesellschaft.de

Krebsgesellschaft M-V:
Internet: www.krebsgesellschaft- mv.de
Instagram: https:// www.instagram.com/krebsgesellschaft_mv/ 

Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG):
Internet: www.bioeg.de

Felix Burda Stiftung:
Internet: www.felix-burda-stiftung.de
Instagram: www.instagram.com/felixburdastiftung
Facebook: www.facebook.com/FelixBurdaStiftung.FuereinDeutschlandohneDarmkrebs

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten:
Internet: www.dgvs.de