Badewasserqualität
Mecklenburg-Vorpommern – das sind rund 2.000 km Ostseeküste, über 2.000 Seen und mehr als 26.000 km Flüsse und Kanäle.
Fast 500 Badegewässer werden auch in diesem Jahr entsprechend einer Badegewässer-Landesverordnung nach EU-Vorgaben überwacht. Die Badesaison startet jährlich am 20. Mai. Bis zum 10. September werden die örtlichen Gesundheitsbehörden regelmäßig zur Kontrolle der Badegewässer unterwegs sein, um allgemeine Gesundheitsrisiken durch das Baden weitgehend auszuschließen.
Trotzdem bleibt ein natürliches Badegewässer immer verschiedenen Einflüssen unterworfen. Wind- und Wetterverhältnisse sowie die Massenentwicklung bestimmter Tier- und Pflanzenarten können das Badevergnügen beeinträchtigen. Was Sie dazu wissen sollten, finden Sie auf einen Blick in den beiden Flyern Baden im Meer und Baden in Seen.
Informationen zur Badewasserqualität
Wie wird die Badewasserqualität untersucht
Die Badewasserproben werden üblicherweise in der Zeit vom 01. Mai bis zum 10. September jeden Jahres alle vier Wochen durch die zuständigen Gesundheitsämter bei einer Mindestwassertiefe von 1,3 Meter unter der Wasseroberfläche entnommen. Die Prüfung beinhaltet auch Sichttiefe und pH-Wert des Wassers. Die Wasserproben werden im LAGuS auf die mikrobiologischen Parameter Escherichia coli und Intestinale Enterokokken untersucht. Das sind Bakterien, die fäkale Verunreinigungen anzeigen.
Im Jahr 2023 wurden insgesamt rund 2.700 Proben ausgewertet.
Welche Gesundheitsrisiken gibt es
Das Wasser wird auf Bakterien, die fäkale Verunreinigungen anzeigen, wie Escherichia coli und Intestinale Enterokokken, untersucht. Wird bei einer Probe der Höchstwert nach Badegewässerlandesverordnung überschritten, wird umgehend eine Nachprobe entnommen und geprüft, ob ein temporäres Badeverbot ausgesprochen werden muss.
Massenentwicklungen von Cyanobakterien (Blaualgen)
Massenentwicklungen von Cyanobakterien an Badegewässern sind sehr variabel, die Situationen an einzelnen Badestellen kann sich innerhalb von Stunden verändern. Der Kontakt zu sichtbaren Cyanobakterienvorkommen in Form von Algenteppichen und Oberflächenblüten sollte vermieden werden. Gesundheitsrisiken können vom Schlucken größerer Wassermengen ausgehen, während durch Hautkontakt mit Cyanobakterien keine Vergiftungsgefahr ausgeht. Bei empfindlichen Personen können Schleimhautreizungen auftreten.
Zerkarien
Das sind Larvenstadien von Saugwürmern, die sich durch die rasche Erwärmung des Wassers mancherorts rasant vermehrt haben und die Hauterscheinungen beim Menschen hervorrufen können. Die sogenannte Zerkarien- bzw. Badedermatitis ist im Normalfall zwar harmlos, aber unangenehm durch Rötungen und Quaddeln, die mit starkem Juckreiz verbunden sind. Beim Baden sollten deshalb grundsätzlich wasserpflanzenreiche flache Uferzonen von Binnenseen mit vielen Wasservögeln und Wasserschnecken gemieden werden, insbesondere bei Wassertemperaturen über 23 °C.
Weitere Informationen zu Erregern im Badewasser finden Sie auch unter „Allgemeine Informationen".
Was sollte ich über Vibrionen wissen
Bei Wassertemperaturen ab 20 Grad werden zusätzlich an sieben ausgewählten Badestellen an der Ostsee Untersuchungen auf Vibrionen durchgeführt. Vibrionen sind natürlicher Bestandteil salzhaltiger Gewässer wie der Ostsee. Vibrionen können beim Baden in Hautverletzungen eindringen und bei Badenden mit Vorerkrankungen schwere Wundinfektionen hervorrufen. Alle Badestellen an der Ostsee haben dazu eine Information im Kurzprofil.
Weitere Informationen zu Vibrionen stellt das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) in einem Merkblatt zur Verfügung.
Wo finde ich aktuelle Informationen zur Badewasserqualität
Die aktuelle Einstufung zur Badewasserqualität ist der Badewasser-App (Link zum Google Play Store / Link zum Apple App Store) oder der Webseite www.badewasser-mv.de zu entnehmen.
In der Badewasserkarte finden Sie alle Badewarnungen sowie umfangreiche Informationen zur Beschaffenheit der Badestellen und ihren Ausstattungsmerkmalen. Es stehen zudem zwölf Regionalkarten mit gekennzeichneten Badestellen zum Download bereit.
Die Blaue Flagge
Die Blaue Flagge ist ein internationales Gütezeichen im Bereich Umwelt und Tourismus.
Sie wird verliehen, wenn bestimmte Anforderungen bezüglich der Badewasserqualität, des Umweltmanagements, der Umweltkommunikation und Service & Sicherheit erfüllt sind. Den Badegästen wird dadurch ein umfangreicher Service geboten. Sie können sich darauf verlassen, dass das Badewasser eine ausgezeichnete Qualität hat. Das Badewasser wird nach der aktuellen Badegewässerverordnung des Landes überprüft. Außerdem müssen die Badestellen gepflegt sein und eine umweltgerechte Abfallentsorgung muss gewährleistet sein. Ein weiterer Aspekt sind ausreichend vorhandene und leicht zugängliche Sanitär- und Sicherheitseinrichtungen. Desweitern werden die Badegäste mithilfe von Infotafeln zu einem sensiblen Verhalten mit der Umwelt und Natur aufgefordert bzw. darüber informiert.
Die internationale Stiftung für Umwelterziehung (FEE) vergibt über 5000 Blaue Flaggen in mehr als 50 Ländern. In Deutschland wehen in Mecklenburg-Vorpommern die meisten Blauen Flaggen. Für die Saison 2024 werden in Deutschland insgesamt 35 Flaggen an Badestellen verliehen. (Link zur Webseite Blaue Flagge)
Weitere Informationen:
- Badewasserkarte
- Badewasser-App
- LAGuS Wasserhygiene und Badewasser Infomaterial und Empfehlungen dazu finden Sie auf den Seiten des LAGuS.
Kontakt
Referat 450 - Öffentliches Gesundheitswesen, Infektionsschutz und Rettungsdienst