Schwesig: Partnerregion in der Ukraine braucht wirtschaftliche Perspektiven

Nr.152/2024  | 25.06.2024  | MPin  | Ministerpräsidentin

Im weiteren Verlauf ihres Besuches der Ukraine hat Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig am Dienstag die Region Tschernihiw im Norden des Landes besucht. Die Region Tschernihiw grenzt an Russland und Belarus. Mecklenburg-Vorpommern hat im Januar eine Partnerschaft mit der Region vereinbart und unterhält damit als erstes ostdeutsches Flächenland eine Partnerschaft mit einer Region in der Ukraine.

Die Bundesratspräsidentin ist dort von dem Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Tschauss, zu einem Gespräch empfangen worden und hat sich ein Bild davon gemacht, wie die Region vom Krieg gezeichnet worden ist. Schwesig hat in dem Dorf Jahidne eine Schule besucht, in deren Keller 350 Dorfbewohner im Jahr 2022 während der russischen Besatzung eingesperrt waren. „Die Gespräche mit den damals eingesperrten Bürgern haben mich sehr bewegt. Es ist grausam, was den Menschen dort angetan worden ist“, sagte Manuela Schwesig. Im Anschluss hat sie ein Kinderkrankenhaus besucht.

„Mit Gouverneur Wjatscheslaw Tschauss habe ich über weitere Hilfsleistungen für die Region Tschernihiw gesprochen. Unser Bundesland stellt 250.000 Euro für Schutzräume in Schulen der Region Tschernihiw zur Verfügung. Damit wollen wir helfen, besonders Schulen sicherer zu machen“, sagte die Ministerpräsidentin. „Zusätzlich wollen wir mit knapp 50.000 Euro helfen, die Ausbildung von Psychotherapeuten an zwei Krankenhäusern in der Region zu unterstützen.“ Eines davon ist die Kinderklinik, die die Bundesratspräsidentin besucht hat. Im Rahmen der Ausbildung sind mehrere Workshop-Reihen geplant, die von der Universität Greifswald sowie dem Verein „Gemeinsam für psychische Gesundheit“ durchgeführt werden. Geleitet wird das Projekt von der Greifswalder Professorin Eva-Lotta Brakemeier.

„Weitere rund 50.000 Euro stellen wir für die Durchführung eines Feriencamps für Kinder aus der Region bei uns in MV zur Verfügung“, sagte Schwesig. Ein erstes Feriencamp für Kinder aus der Ukraine hat bereits in diesem Jahr in der Nähe von Wismar stattgefunden.

Schwesig: „Ich bin beeindruckt davon, wie schnell die Region Tschernihiw nach der russischen Besatzung 2022 mit dem Wiederaufbau vorankommt. Die Region braucht jetzt auch wirtschaftliche Perspektiven. Deshalb habe ich Gouverneur Wjatscheslaw Tschauss zu unserem deutsch-ukrainischen Wirtschaftstreffen eingeladen. Dort sollen Vertreterinnen und Vertreter aller deutsch-ukrainischen Partnerschaften zu Gast sein.“