Regionale Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung

Arbeitsmarkt und Wirtschaft haben sich in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Jahren – und auch durch die Auswirkungen der Coronapandemie nur kurzfristig unterbrochen - positiv entwickelt. Fachkräftegewinnung, -sicherung und Wachstumsförderung stellen regionsübergreifend aktuell eine Herausforderung dar.

Der wirtschaftliche Aufschwung und die positive Entwicklung des Arbeitsmarktes sind jedoch nicht in allen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns gleichermaßen stark angekommen. So stehen den wirtschaftsstarken Metropolregionen im Westen des Landes die wirtschaftlich schwächeren Regionen im Osten Mecklenburg-Vorpommerns gegenüber. Daher gilt es in den verschiedenen Teilräumen die unterschiedlichen Problemlagen und Herausforderungen entsprechend zu erkennen und darauf mit einer regionalspezifischen Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik zu reagieren.

In Mecklenburg-Vorpommern erfolgt bereits seit Beginn der Förderperiode 2000 - 2006 eine Regionalisierung der maßgeblich aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gestützten Arbeitsförderung des Landes. Diese Regionalisierung wird auf Beschluss der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern in der Förderperiode 2021 - 2027 fortgesetzt.

Vier partnerschaftlich zusammengesetzte Regionalbeiräte in den Teilregionen Westmecklenburg, Region Rostock, Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern gestalten wesentliche Teile der Arbeitsmarktförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit.

Auf der Grundlage regionaler Handlungskonzepte und konkreter Auswahlkriterien entscheiden die Regionalbeiräte darüber, welche Projekte die höchsten Effekte für die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsförderung sowie die Regional-, Struktur- und Wirtschaftsentwicklung erwarten lassen und deshalb finanziell gefördert werden.

Diese Regionalisierungsstrategie basiert vor allem auf der Erfahrung, dass die Akteure vor Ort aufgrund ihrer räumlichen Nähe das größte Wissen über die sozio-ökonomischen Spezifika in den verschiedenen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns besitzen und daher zielgenauer als aus Landesperspektive handelnde Institutionen chancenreiche Anknüpfungspunkte für nachhaltige Projekte bestimmen können.

Den vier Regionalbeiräten stehen hierfür folgende Förderinstrumente für die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsförderung sowie für die Regional-, Struktur- und Wirtschaftsentwicklung zur Verfügung:

Strukturentwicklungsmaßnahmen

Strukturentwicklungsmaßnahmen unterstützen Aktivitäten, die auf die der Schaffung bzw. Sicherung von Arbeitsplätzen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt dienen, auf die Stärkung der Schwerpunkte der wirtschaftlichen Entwicklung ausgerichtet sind, einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten, die Anpassung von Unternehmen an den digitalen Wandel stärken oder zur Erschließung von Entwicklungspotentialen in der Wirtschaft beitragen.

Integrationsprojekte

Mit Integrationsprojekten werden Aktivitäten gefördert, welche die Beratung, Information und Eingliederung in Arbeit oder abschlussbezogene Aus- bzw. Weiterbildung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt mit einer Verringerung gesundheitlicher Vermittlungshemmnisse verbinden und die geeignet sind, die Teilhabechancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt für langzeitarbeitslose bzw. von Langzeitarbeitslosigkeit bedrohte Personen über die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen, insbesondere durch eine bessere Berücksichtigung individueller Problemlagen.

Kleinprojekte

Kleinprojekte dienen dazu, für Frauen, Männer und deren Familien sowie insbesondere für von Langzeitarbeitslosigkeit Bedrohte, Angebote zur sozialen Teilhabe zu schaffen. Unterstützt werden kleine lokale  Projekte vor allem in den drei Handlungsfeldern Gesundheit, Sport/Bewegung und bürgerschaftliches Engagement.

Studierende für Unternehmen in MV gewinnen

Um den Fachkräftebedarf in den Unternehmen in MV zu sichern und gut ausgebildete Studierende in MV zu halten, will das Wirtschaftsministerium Maßnahmen zur Fachkräftesicherung unterstützen, die Studierende mit Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern in Kontakt bringen. Hierbei sind konkrete Aktivitäten wie z. B. Messen oder Speed-Dating-Formate zu planen und durchzuführen, die geeignet sind, den Kontakt zwischen beiden Zielgruppen auch tatsächlich herzustellen. Vorgesehen ist die Förderung von maximal acht Projekten, sodass ein flächendeckendes Informations- und Unterstützungsangebot im ganzen Land Mecklenburg-Vorpommern möglich wird. Dabei sollen Unternehmen in allen Regionen im Nordosten sowie Studierende an folgenden Hochschulstandorten berücksichtigt werden: Greifswald, Neubrandenburg, Rostock, Stralsund und Wismar. Je Projekt und Durchführungsjahr sind mindestens 30 Unternehmen sowie mindestens 100 Studierende aktiv zu beteiligen. Als Gesamtbudget stehen 800.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus zur Verfügung. Der Förderzeitraum beträgt in der Regel 12 Monate und kann einmalig um weitere 12 Monate verlängert werden, sofern ein Folgeantrag mit neuer Projektidee inkl. aller Anlagen eingereicht wird. Gefördert werden Personalausgaben und/oder Sachausgaben.

Über die folgende Verlinkung gelangen Sie zu „Beispielen aus der Praxis“der vergangenen Förderperiode (2014 – 2020).

Über die folgende Karte gelangen Sie zu dem für Ihre Region zuständigen Regionalbeirat und dessen Geschäftsstelle.

Kontakt

Hausanschrift
Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern
Abteilung 3 - Arbeit und Fachkräfte, ESF,EFRE
Referat 320 - Regionale Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung

Johannes-Stelling-Straße 14
19053 Schwerin
Referatsleiter
Frank Geißler
Telefon: 0385-588 15320

Die folgenden Publikationen informieren Sie über die aktuellen Förderinstrumente der Regionalbeiräte. Die entsprechend anzuwendenden Richtlinien unterstützen bei der Einreichung von Projektideen.

Detaillierte Informationen zu Ansprechpartnern sowie Einreichungsterminen und -fristen finden Sie auf den Seiten der einzelnen Regionalbeiräte Westmecklenburg, Region Rostock, Mecklenburgische Seenplatte bzw. Vorpommern sowie auf den Hinweisblättern.

Unter Richtlinien und Formulare stehen alle für das Antragsverfahren benötigten Unterlagen zur Verfügung.