Landesprojektatlas Speicher
Mecklenburg-Vorpommern kann bereits heute rein rechnerisch seinen kompletten Stromverbrauch aus erneuerbaren Energien decken. Das Problem dabei: Erneuerbare Energien speisen unregelmäßig Strom ins Netz ein. Energie wird jedoch auch benötigt, wenn der Wind nicht weht, und die Sonne nicht scheint. Damit aus der rechnerischen Vollversorgung mit Strom aus regenerativen Quellen auch eine faktische Vollversorgung wird, muss die so bezeichnete Volatilität der Energieträger – also die Schwankung der Menge bei der Einspeisung von Strom – ausgeglichen werden. Dazu muss bei starker Einspeisung die überschüssige Energie gespeichert werden, die dann bei Bedarf wieder in die Netze zurückgespeist werden kann oder für andere Anwendungen, z.B. die Wärmeerzeugung oder Mobilität, zur Verfügung steht.
Die Landesregierung unterstützt die Entwicklung von Speichertechnologien. In einem überwiegend regenerativ geprägten Stromversorgungssystem leisten Speicher einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und Netzstabilität. Sie tragen ebenfalls dazu bei, die Energiewende auch im Wärme- und Mobilitätsbereich umzusetzen.
Nachfolgende Karte zeigt die im Land vorhandenen Speicherprojekte. Für weitergehende Informationen klicken Sie auf die Markierungen in der Karte.
Die Karte beruht auf Informationen, die dem Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung durch die einzelnen Projektbetreiber bereitgestellt wurden und erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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Projekte für den Landesprojektatlas Speicher

(Stand 30.03.2017)





Projekte für den Landesprojektatlas Speicher
Grapzow
Projektname: RH2-Werder/Kessin/Altentreptow (RH2-WKA)
Das Demonstrations- und Innovationsvorhaben RH2-WKA besteht aus einem leistungsstarken Windpark und einem CO2-freien Energiespeicher auf Wasserstoffbasis. Mit dessen Hilfe ist es möglich, Windstrom zeitunabhängig zu speichern und bedarfsgerecht anbieten zu können, wobei lediglich Wasserdampf als Abgas auftritt. Die Netzanbindung wurde über ein eigens errichtetes 380-kV-Windumspannwerk realisiert.
Das bundesgeförderte Vorhaben zählt zu den Hybridkraftwerken und gleichzeitig zu den leistungsstärksten Anlagen seiner Art in Deutschland. Es hat national wie auch international erhebliches Interesse erfahren, sodass bereits Delegationen aus allen Regionen der Welt den Weg nach Mecklenburg-Vorpommern fanden, um das Vorhaben zu besuchen. Der Innovationsstandort wird in einem Stufenplan weiter ausgebaut. So sollen neben der direkten Anbindung an das Erdgasnetz auch Arbeiten zur Schwarzstartfähigkeit durchgeführt werden.
Technologie (z.B. Batterie etc.) | Wasserstoff |
Installierte Leistung | 140 MW Wind, 1.000kW Elektrolyse, 250kW H2-BHKW |
Speicherkapazität | ca. 30.000 kWh |
Koordinaten (GPS) | 53.713595 N 13.296068 E |
Inbetriebnahme am | 19.09.2013 |
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Greifswald
Projektname: Plasmagestützte Katalysatormodifizierung
Unter der Thematik „Plasmagestützte Katalysatormodifizierung“ werden unterschiedliche grundlagen- und anwendungsorientierte Projekte mit Partnern aus der Forschung und der Industrie zusammengefasst. Im Mittelpunkt dieser Projekte steht die Entwicklung von plasmabasierten Syntheserouten zur Erzeugung von katalytisch aktiven Oberflächen und funktionalen Materialien für Anwendungen in der Elektrokatalyse (PEMFC, SOFC, PEM-Elektrolyse), Photokatalyse (photochemische Wasserspaltung), Sensortechnik (elektrochemische Sensoren, Festelektrolytsensoren) und chemische Katalyse. Mit Hilfe von Methoden wie PVD, PECVD, Plasmen in Flüssigkeiten oder Spark-Plasma-Sinteranlagen und deren Kombinationen werden Materialien und katalytische aktive Schichten aus Metallen (z.B. Au, Pt, Cu, Ag), Metalloxiden (z.B. TiO2, WO3), -sulfiden (z.B. WS2, PbS), Graphen, Core-Shell Nanopartikeln (z.B. Au/Ag) und Nanokompositen (z.B. Au/TiO2, Pt/TiO2, Pt/Graphen) auf verschiedenen Trägermaterialien erzeugt. Der Einsatz der Plasmatechnologie gestattet eine gezielte Einstellung der Nanostruktur und gewährleistet eine sehr gute Reproduzierbarkeit und Homogenität.
Die Motivation des INP besteht in der Etablierung der Plasmatechnik als innovative Fertigungstechnologie im Bereich der Energiespeicherung.
Technologie (z.B. Batterie etc.) | Forschung |
Koordinaten (GPS) | 54°05'29.9"N 13°24'07.0"E 54.091648 N 13.401937 E |
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Rostock
Projektname: Chemische Energiespeicherung
Am LIKAT in Rostock werden derzeit mehrere Projekte der Grundlagen- und angewandten Forschung zu den Themen Power to X, photokatalytische Erzeugung von Energieträgern unter Verwendung von Kohlendioxid und chemische Speicherung von "grünem" Wasserstoff in flüssigen Stoffen bearbeitet. Das beinhaltet u.a. die Erzeugung von Wasserstoff und Methan (sNG) mit erneuerbarer Energie als auch die Speicherung von Wasserstoff in Ameisensäure, Methanol sowie LOHC. Dabei arbeitet das LIKAT sowohl mit Industrieunternehmen (z.B. Siemens AG, Covestro AG, EnviTec Biogas AG), KMU u.a. ATI Küste GmbH, Exytron GmbH, H2-Industries AG) als auch weiteren akademischen Partnern (z.B. FH Stralsund, INP Greifswald, Universität Rostock, FAU Erlangen- Nürnberg, Universität Aarhus, Universität Utrecht, Universität Brest, MPI für chemische Energiekonversion Mühlheim, EPF Lausanne, Universität Girona) zusammen.
Technologie (z.B. Batterie etc.) | Forschung |
Koordinaten (GPS) | 54.077631 N 12.111318 E |
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Schwerin
Batteriespeicherkraftwerk Schwerin 1
Der erste kommerzielle Batteriespeicher zur Erbringung von Systemdienstleistungen wurde 2012-13 geplant und ab 2013 errichtet. Der 5 Megawatt Lithium-Ionen Speicher wurde vom Berliner Netz- und Speicherspezialisten Younicos konzipiert und kommt beim Schweriner Ökostromversorger WEMAG nun zum kommerziellen Einsatz: Mit der vollautomatischen Anlage stabilisiert erstmals in Europa eine eigenständige Batterie kurzfristige Schwankungen der Netzfrequenz mit Regelleistung. Seit 2016 wird die Anlage im Rahmen des Forschungsprojekts "Kickstarter" zur Erbringung von Schwarzstartfähigkeit ertüchtigt. Dies umfasst die Installation zusätzlicher Batterien und eigens entwickelter Steuerungssoftware.
Technologie (z.B. Batterie etc.) | Batterie |
Installierte Leistung | 5MW |
Speicherkapazität | 5MWh |
Koordinaten (GPS) | 53.645517 N 11.370196 E |
Inbetriebnahme am | 16.09.2014 |
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Kritzmow
WIND FARM - POWER TO HEAT
Das Energievorhaben WIND FARM - POWER TO HEAT (WF-PTH) verfolgt das Ziel, auf spezifische theoretische Fragen aus den Forschungsbereichen Sektorenkopplung sowie Versorgungssicherheit auf Basis Erneuerbarer Energien erstmals Antworten aus der realen Anwendung zu liefern. Zur Analyse und Interpretation der zu erwartenden Erkenntnisse, wird das Vorhaben durch ein eigens auf die Themen zugeschnittenes Forschungsprogramm begleitet.
Konkret geht es in dem Innovationsvorhaben um die Entwicklung und Erprobung eines sog. Wind-Wärme-Speichersystems. Dabei soll ein Wärmespeicher zum ersten Mal direkt energetisch und steuerungstechnisch mit Windenergieanlagen verbunden und für eine Nahwärmeversorgung im Quartiersmaßstab eingesetzt werden. Dies stellt einen innovativen Ansatz des Strom-zu-Wärme-Prinzips dar. Neben diesem neuartigen Energiesystem, sollen ein neues Energieprodukt sowie ein neuer technischer Ansatz für den Versorgungswiederaufbau nach einem Blackout entstehen. Bei erfolgreicher Umsetzung können Windparks somit zukünftig für die duale CO2-freie Versorgung von Strom- und Wärmenetzen eingesetzt werden. Auch ließen sich Stromnetzausbaukosten reduzieren und lokale Wertschöpfung steigern.
WF-PTH wird von lokal ansässigen Institutionen aus Wissenschaft und Wirtschaft durchgeführt.
Technologie (z.B. Batterie etc.) | Power-to-Heat |
Installierte Leistung | 2 x 3 MW Wind, 300 kWel Wärmespeicher |
Speicherkapazität | ca. 8.000 kWhth |
Koordinaten (GPS) | 54.09 N, 12.04 E |
Inbetriebnahme am | in Planung |