INTERREG V A Programm Südliche Ostsee (South Baltic Programme)

Zusammenarbeit der Länder Deutschland, Polen, Schweden, Dänemark und Litauen

Die grenzübergreifende Zusammenarbeit über die Südliche Ostsee-Grenze hinweg wird mit dem INTERREG A Programm Südliche Ostsee in der Förderperiode 2021-2027 im Rahmen des Ziels "Europäische Territoriale Zusammenarbeit" und aus dem Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanziert fortgesetzt.

Charakter des Programms

Ziel des Programms Südliche Ostsee ist, das Potential für blaues und grünes Wachstum durch die Zusammenarbeit von lokalen und regionalen Akteuren zu aktivieren. Dies soll durch Kooperation und Kleininvestitionen erreicht werden. Der Schwerpunkt liegt auf dem gemeinsamen Entwickeln, Testen und Transferieren von innovativen Lösungen. Die Wachstumsrichtung 2021-2027 spiegelt sich im Motto der Programmperspektive wider: United by the Sea into action for a blue and green future. – Innovative, Sustainable, Attractive and Active South Baltic”:

  • Innovativ - steht für Unterstützung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und des Wirtschaftswachstums durch Innovation
  • Nachhaltig – gefördert werden Maßnahmen mit positiven Auswirkungen auf die ökologische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung im Raum der Südlichen Ostsee
  • Attraktiv – unterstreicht die bedeutende Rolle des Tourismus, des Kultur- und Naturerbes für die südlichen Ostseeregionen
  • Aktiv – konzentriert sich auf Initiierung und Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der Industrie, Wissenschaft, öffentlichen Einrichtungen und der Zivilgesellschaft (Quadruple Helix-Modell).

Fördermöglichkeiten

Fördergebiet

  • Deutschland/Mecklenburg-Vorpommern: Landkreise Nordwestmecklenburg, Rostock, Vorpommern-Rügen, Vorpommern-Greifswald und kreisfreie Stadt Rostock
  • Polen: Wojewodschaften Westpommern, Pommern und Ermland-Masuren (nur Powiat Elbląski)
  • Schweden: Provinzen Kalmar, Blekinge, Skåne und Kronobergs
  • Dänemark: Bornholm und Region Sjælland
  • Litauen: Bezirke Klaipėda, Tauragė und Telšiai

In einem Projekt sollten Projektpartner aus mindestens zwei Programmpartnerländern beteiligt sein.

Eine Einbeziehung von Projektpartnern außerhalb des Fördergebiets aber innerhalb der EU ist unter bestimmten Umständen möglich. In diesem Fall ist zu empfehlen, das Gemeinsame Sekretariat aus Danzig und den Contact Point Mecklenburg-Vorpommern bereits bei der Vorbereitung des Projekts zu konsultieren, um im Fall der Projektauswahl Verzögerungen im Genehmigungsprozess zu vermeiden.

Förderschwerpunkte und finanzielle Ausstattung (EFRE-Anteil)

Förderschwerpunkte 2021-2027 finanzielle Ausstattung EFRE-Anteil in Prozent
1 Innovative Südliche Ostsee 17,10 Mio. EUR 20%
   1.1 Digitalisierung der Region    
   1.2 Aufbau der Konnektivität der Region durch Internationalisierung    
2 Nachhaltige Südliche Ostsee 38,48 Mio. EUR 45%
   2.1 Unterstützung des Übergangs zur grünen Energie    
   2.2 Förderung einer nachhaltigen Wassernutzung    
   2.3 Unterstützung einer zirkulären ressourceneffizienten Entwicklung    
3 Attraktive Südliche Ostsee 21,38 Mio. EUR 25%
   3.1 Entwicklung eines nachhaltigen, resilienten und innovativen Tourismus    
4 Aktive Südliche Ostsee 8,55 Mio. EUR 10%
   4.1 Stärkung der Kooperationsfähigkeit von Akteuren im südlichen Ostseeraum (einschließlich der Zivilgesellschaft)    
Programmbudget EFRE gesamt 85,51 Mio. EUR 100%
für Projektförderung 79,91 Mio. EUR 93%

 

Fördersätze

Fördersatz max. 80%

Förderfähige Organisationen (Beispiele)

Öffentliche Verwaltungen, kommunale Unternehmen, Handelskammern, Cluster und Wirtschaftsförderungsorganisationen, Bildungs- und F&E-Einrichtungen, Verbände und Vereine, KMU etc.

Verwaltung

Verwaltungsbehörde ist das Ministerium für Fonds und Regionale Politik Polen mit Sitz in Warschau. Unterstützt wird die polnische Verwaltungsbehörde von dem Gemeinsamen Sekretariat in Danzig/ Polen. Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern begleitet als Nationale Koordinierungsbehörde die Umsetzung des Programms in Mecklenburg-Vorpommern. Programmsprache ist Englisch.

Beratung

Programmwebsite: www.southbaltic.eu

Weitere Informationen zum Programm 2021-2027

Die bewährten Förderschwerpunkte der Förderperiode 2014-2020 werden fortgesetzt. Der Aspekt der Digitalisierung bekommt in dem neuen Kooperationsprogramm mehr Gewichtung und die Unternehmen werden zum ersten Mal als Antragsteller zugelassen.

Dem Gesamtprogramm stehen 85,5 Mio. Euro EFRE-Mittel zur Verfügung, davon kommen 13,5 Mio. Euro EFRE-Mittel aus Mecklenburg-Vorpommern; das sind 500.000 Euro EFRE-Mittel mehr als in der auslaufenden Förderperiode.

Die Eröffnungsveranstaltung zum Start des grenzüberschreitenden Programms Interreg Südliche Ostsee 2021-2027 fand am 21./22. September 2022 in Danzig/ Polen statt. Mit der konstituierenden Sitzung des Begleitausschusses am 08./09.11.2022 in Stettin wurde der Weg zur konkreten Umsetzung des Programms in der Finanzperspektive 2021-2027 geebnet. Grünes Licht für das Programm hat die EU-Kommission mit der offiziellen Genehmigung bereits am 04.10.2022 gegeben.

Der erste Call fand vom 20. Dezember 2022 bis 15. Februar 2023 statt. Über die Auswahl der Projekte wurde in der Begleitausschusssitzung in Dänemark am 21. und 22. Juni 2023 entschieden.

Von insgesamt 31 eingereichten förderfähigen Projekten waren 22 mit Beteiligung aus Mecklenburg-Vorpommern. Für eine Förderung ausgewählt wurden insgesamt 11 Projekte, davon 9 mit Partnern aus Mecklenburg-Vorpommern.

Am 17./18.04.2024 fand unter litauischem Programmvorsitz die dritte Begleitausschusssitzung und die zweite Projektauswahlrunde statt. Von den 30 förderfähigen Projekten wurden 24 Projekte (EFRE-Gesamtvolumen in Höhe von ca. 36,7 Mio. Euro) ausgewählt, davon waren 19 Projekte mit MV-Beteiligung. Weiterführende Informationen zu den ausgewählten Projekten sind auf der Programmwebseite unter https://southbaltic.eu/-/projects-from-the-2nd-call-for-proposals-selected-for-funding-by-the-monitoring-committee zu finden.

Der nächste Call ist für den Zeitraum vom 25.04.2024 bis zum 26.06.2024 geplant. Über die Auswahl der Projekte wird in Litauen während der MC Sitzung am 27./28.11.2024 entschieden. Näheres zu dem 3. Call kann unter https://southbaltic.eu/-/the-3rd-call-for-proposals-under-isbp-2021-2027-is-open-sign-up-for-good-quality-project-preparation-webinar-partner-search-webinar-online-q-a-on-the- abgerufen werden.

 

Hintergrundinformationen

Die Einführung der Seegrenzen-Regelung bildete die Grundlage, dass das Programm Südliche Ostsee (South Baltic Cross-border Co-operation Programme) erstmalig in der Strukturfondsperiode 2007-2013 im Rahmen des Ziels 3 "Europäische Territoriale Zusammenarbeit" der europäischen Kohäsionspolitik zusammen mit den Partnerländern Polen, Schweden, Dänemark, Litauen und Mecklenburg-Vorpommern/Deutschland aufgelegt wurde. Das Programm war mit einem EFRE-Volumen von rund 60,7 Millionen Euro ausgestattet. Insgesamt 69 Projekte wurden im Programmumsetzungszeitraum 2008-2015 gefördert. An 49 Projekten beteiligten sich Partner aus Mecklenburg-Vorpommern. Für 21 Projekte haben sie die Federführung übernommen. Zusätzlich wurde in 2015 die Entwicklung von Projektkonzepten für das neue Programm Südliche Ostsee 2014-2020 mit Anschubmitteln ("seed money") unterstützt.

Die in der Förderperiode 2007-2013 grenzüberschreitend entwickelten Lösungsansätze wurden in einer Online-Wissensbank www.southbaltic.eu/knowledgebank und in thematisch fokussierten Informationsbroschüren zum Nachblättern zusammengefasst. Die SBP-Mediathek lud anlässlich des Europäischen Kooperationstags 2014 zum Stöbern und Nachverfolgen multimedialer Internet-Fußabdrücke von Projekten mit Beteiligung aus Mecklenburg-Vorpommern ein. Das Projekt "South Baltic in Moving Images" hat Projektergebnisse in bewegten Bildern zusammengefasst.

Eine Gesamtübersicht über alle befürworteten Projekte sowie weitere Informationen zum Programm sind auf der Programmhomepage www.southbaltic.eu zu finden.

Informationen zum Programm 2014-2020

Das INTERREG A Programm Südliche Ostsee 2014-2020 wurde am 23. September 2015 von der Europäischen Kommission genehmigt. Der Begleitausschuss des INTERREG A Programms Südliche Ostsee 2014-2020 hat Anfang Oktober 2015 seine Arbeit aufgenommen.

Online-Service-Tools

Dem Programm standen insgesamt 83 Mio. Euro EFRE-Mittel (inkl. Technische Hilfe) zur Verfügung. Seit April 2016 hat der Begleitausschuss insgesamt 64 Projekte zur Förderung ausgewählt. An 44 der ausgewählten Projekte beteiligten sich Partner aus Mecklenburg-Vorpommern; 15 davon wurden mit einem Lead Partner aus Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt. Zusätzlich wurde die Entwicklung von 92 kleinen Projektideen mit Anschubmitteln (Seed Money Projekte) unterstützt. Die letzte Projektauswahl für reguläre, große Projekte fand bereits im Mai 2019 statt.

Im Zeitraum vom 13. Februar 2023 bis zum 27. Februar 2023 gab es den vierten und zugleich letzten „Seed Money Call“ statt. Damit wurde die Entwicklung von Projektideen für die anlaufende Förderperiode 2021-2027 gefördert. Zugleich konnten Rückflüsse des Programms wieder dem Programm zugeführt werden, um so die Mittelausschöpfungsquote des Programms zu erhöhen.

2023 endet die Förderfähigkeit der Projektausgaben, sodass auch im Programm „Südliche Ostsee“ die letzten Projekte abgeschlossen werden und der Programmabschluss vorbereitet wird.

Aktuelle Informationen zum Programm Südliche Ostsee finden Sie unter https://southbaltic.eu/news.

Kontakt

Hausanschrift
Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern
Abteilung 4 – Grundsätze der Wirtschaftspolitik; Handwerk und Gewerberecht; INTERREG
Referat 430 - Europäische territoriale Zusammenarbeit INTERREG
Johannes-Stelling-Straße 14
19053 Schwerin
Referatsleiter
Steffen Schubert
Telefon: 0385-588 15430

Publikationen und Dokumente

Informationsblatt zum Kooperationsprogramm Südliche Ostsee 2021-2027
Agenda 5th October 2021
Programmstrategie für das South Baltic Kooperationsprogramm 2021-2027
Broschüre des Contact Points MV: Europäische Projekte im südlichen Ostseeraum (2011)

Die Broschüre über das South Baltic Cross-Border Co-Operation Programme 2007-2013 gibt einen guten Überblick, was das Programm bis 2011 erreicht hat. Aus den bis dahin durchgeführten sieben Antragsrunden sind 60 Projekte ausgewählt worden, in denen Projektpartner grenzüberschreitend entlang der südlichen Ostseeküste kooperieren. Die Zusammenarbeit ist vielfältig: von der Förderung des Unternehmertums, über die Integration von Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik bis hin zum Umweltmanagement im Ostseeraum. Neben touristischen Projekten werden auch kleinere lokale Initiativen gefördert, um die Begegnung und Zusammenarbeit der Menschen vor Ort zu unterstützen.

Stand: 2011